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Tragisches Unglück in Dessau Tragisches Unglück in Dessau: Dreijähriges Mädchen liegt leblos in Teich

Von Heidi Thiemann 26.04.2014, 08:27
Am Freitag wurde ein dreijähriges Mädchen leblos in einem Gartenteich einer Kleingartenanlage gefunden.
Am Freitag wurde ein dreijähriges Mädchen leblos in einem Gartenteich einer Kleingartenanlage gefunden. Lutz Sebastian Lizenz

Dessau-Roßlau - Der Schock in der Gartensparte „Waldesruh“ in Roßlau sitzt am Sonntag noch tief. Vor zwei Tagen ist hier ein dreijähriges Mädchen in einen Gartenteich gestürzt und gestorben. Am Sonnabend hat die Polizei über das Unglück informiert.

Für Schatzmeisterin Kerstin Frisch ist das tragische Ereignis noch immer unfassbar. Sie kennt das Kind und dessen Familie. Denn sowohl die Eltern des Mädchens als auch deren Großmutter haben seit einigen Jahren dort einen Garten, die eng beieinander liegen.

Als am Freitagnachmittag jede Menge Polizei mit Spürhunden in die Gartenanlage gekommen war, wunderte sich Kerstin Frisch zwar, dachte aber an nichts Arges. „Wir glaubten, die suchen jemanden, der flüchtig ist“, erzählt sie am Sonntag. Dass aber in der Sparte selbst etwas vorgefallen sein muss, wurde nur wenige Minuten später klar, als ein Gartennachbar angerannt kam. „Hast Du meine Kleine gesehen“, wollte er von Frisch und ihrem Mann wissen. „Sie ist weg, wir finden sie nicht mehr.“

Das dreijährige Mädchen, das er suchte, war am Nachmittag im Garten der Oma und nun wie vom Erdboden verschluckt. Die Familie hatte deshalb die Polizei alarmiert. Ob jemand das Kind weggelockt haben könnte, machten sich die Gartennachbarn Sorgen. Trösteten den Vater, wollen Bescheid geben, wenn sie die Dreijährige sehen. Keine Stunde später gab es traurige Gewissheit. Das Kind wurde gefunden - leblos im Gartenteich der Eltern. Und seitdem fragen sich viele, wie nur konnte das passieren?

Die Kriminalisten haben Spuren gesichert

Die Ermittlungen führt der Revierkriminaldienst des Polizeireviers Dessau-Roßlau, informiert Stefanie Halle, Pressesprecherin der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost. Die Kriminalisten haben Spuren gesichert. Die Ermittlungen zur Todesursache dauern an und sind noch nicht abgeschlossen. Wann mit Ergebnissen zu rechnen sein wird, kann Halle gestern noch nicht sagen.

Nach Erkenntnissen von Polizei und Staatsanwaltschaft hatte sich das Kind im Garten der Großmutter aufgehalten. Unbemerkt ist die Dreijährige weggelaufen. Bei der gemeinsamen Absuche des Spartengeländes durch die Großmutter, den hinzugerufenen Vater des Kindes und die Polizeibeamten wurde die Dreijährige schließlich im Teich entdeckt, der zum Garten der Eltern gehört. Der hinzugerufene Rettungsdienst konnte das ins Wasser gefallene Kind reanimieren. Am Abend aber starb es im Städtischen Klinikum Dessau. Für die Verwandten ist das alles ein Schock. Sie werden durch die Notfallseelsorge betreut und haben auch medizinische Hilfe erhalten.

"Es gibt nichts Schlimmeres als sein eigenes Kind zu verlieren"

„Es gibt nichts Schlimmeres als sein eigenes Kind zu verlieren“, sagt Frisch. Da die Gärten der Eltern und der Oma eng beieinander liegen, wollte das Kind vielleicht einfach nur zu seinem Vater, überlegt sie. Doch was genau passiert ist, werde man erst nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen wissen. Eltern und Großeltern, sagt Frisch, machen sich selbst die größten Vorwürfe, weil sie dieses Unglück nicht verhindern konnten. „Hinterher“, sagt Frisch, „ist man immer schlauer.“

Wie ein Lauffeuer hatte sich am Sonnabend die Nachricht vom Unglück durch Radio und Internet verbreitet. Frisch ist vielfach daraufhin angesprochen worden. „Leider“, sagt sie, „kann niemand das Geschehe rückgängig machen.“

Das vermisste kleine Mädchen wurde am Freitag gegen 17.30 Uhr im Teich des elterlichen Gartens gefunden.
Das vermisste kleine Mädchen wurde am Freitag gegen 17.30 Uhr im Teich des elterlichen Gartens gefunden.
L. Sebastian Lizenz
Eingang zur Gartensparte „Waldesruh“.
Eingang zur Gartensparte „Waldesruh“.
Lutz Sebastian Lizenz