Timo Hoffmann im Interview Timo Hoffmann im Interview: "Das ganze Drumherum passt"

Dessau - Bei der 4. Dessauer Boxnacht stand der ehemalige Schwergewichtsboxer Timo Hoffmann im Mittelpunkt, ohne selbst zu boxen. Der mehrfache Deutsche Meister und Europameister, der den Kampfnamen „Die deutsche Eiche“ trug, war als Kampfrichter im Einsatz und zeigte sich sehr publikumsnah und stand für unzählige Erinnerungsfotos bereit. Hoffmann verlor im November 2000 seinen Kampf gegen Vitali Klitschko, ist aber der einzige deutsche Boxer, der gegen Klitschko über die volle Distanz von zwölf Runden ging. Andreas Hübner sprach mit dem Experten über die Qualität der Dessauer Boxnacht.
Herr Hoffmann, Sie haben einst den Hauptkampf bei der 1. Dessauer Boxnacht bestritten. Können Sie sich an diesen Kampf erinnern?
Hoffmann: Ja unbedingt, mein Gegner war damals sehr beweglich und der Kampf ging über zwölf Runden. Ich habe ihn nach Punkten gewonnen. Es war schon damals eine tolle Stimmung in Dessau, daran kann ich mich besonders gut erinnern.
Seinerzeit hatten Sie sich auch als Mitinitiator des hiesigen Events engagiert. Haben Sie die daraufhin folgenden Auflagen verfolgt?
Hoffmann: Ja, da ich Enrico Schnurre regelmäßig auf den verschiedensten Veranstaltungen treffe, war ich immer auf dem Laufenden. Ich habe Enrico von Beginn an als sehr dynamischen Typen, voller Tatendrang kennengelernt. Auch Ralph Hirsch hatte uns bei der Veranstaltung, die im Bildungszentrum „Hugo Junkers“ stattfand, tatkräftig unterstützt. Das war ja Neuland für Dessau. Der Abend war gigantisch. Wir hatten riesige Schlangen vor der Tür.
Am Sonnabend fungierten Sie in einigen Kämpfen als Ring- und Punktrichter. Wie bewerten Sie die Qualität der diesjährigen Kämpfe?
Hoffmann: Insgesamt, muss ich wirklich sagen, war das alles auf einem sehr hohen Niveau. Insbesondere die Haupt- und Titelkämpfe waren gute Leistungen.
Wie beurteilen Sie die Dessauer Box- und Kickbox-Talente und die Arbeit dieser Abteilung des PSV 90?
Hoffmann: Bei den Kämpfern kommt es natürlich immer auch auf die Tagesform an. Aber insgesamt finde ich es schon toll, wie der PSV arbeitet. Da können sich viele Vereine eine Scheibe abschneiden, insbesondere an der Energie, die die Jungs allesamt mitbringen.
Kann man die Dessauer Veranstaltung mit denen der bekannten Boxställe wie Sauerland oder Steinforth vergleichen?
Hoffmann: Ich kann nur sagen, dass sich die Dessauer Boxnacht keinesfalls vor anderen Veranstaltungen verstecken braucht. Auch das ganze Drumherum passt. Ein großes Lob an die Veranstalter und Sponsoren. Ich denke, alle gemeinsam sollten erhobenen Hauptes die nächste Auflage planen.
Würden Sie gern wiederkommen?
Hoffmann: Auf jeden Fall! Ich habe hier mittlerweile viele Freunde und noch nie jemanden getroffen, der unangenehm ist (mz)