Tierheim Latdorf Tierheim Latdorf: Keiner will Hunde, die alt, schwarz oder groß sind
Latdorf/MZ. - Zu den Hunden, die nach den Feiertagen kamen, gehörte aber auch ein ausgesetzter Dackel. Angeleint soll er in der Nähe von Calbe aufgegriffen worden sein.
Ein Problem sieht Frau Seeber in einem Überhang von 22 Hunden, die seit dem Jahr 2000 im Tierheim betreut werden und schwer vermittelbar sind. "Unser Problem", sagt die Vorsitzende, "sind alte, große oder schwarze Hunde. Die will niemand haben."
Bei alten Tieren habe man Angst vor einem Verlust, den das Sterben des Begleiters bringen kann. Große Hunde wolle niemand mehr haben, seitdem in vielen Städten und Gemeinden höhere Hundesteuern zu zahlen seien.
Zu schaffen machen den Tierschützern aber auch viele Anträge, die auf Übernahme der Hunde durch das Tierheim gestellt werden. "Das ist ein soziales Problem", meint Tierheimleiter Volker Liebchen. "Viele Menschen verlieren ihre Arbeit und sogar ihr Haus. Beim Umzug in eine Wohnung oder in ein anderes Bundesland müssen sie sich von den Hunden trennen."
So sei zum Jahresanfang in Nienburg die zehnjährige Rottweilerhündin Maxi zurück gelassen worden. Das Ordnungsamt, so Frau Seeber, suche den Besitzer noch immer. Die Polizei habe hingegen in den letzten Tagen einen Stafford-Mischling ins Tierheim gebracht. Sein ursprünglicher Besitzer, haben die Tierschützer recherchiert, sei in Hamburg wegen krimineller Delikte festgenommen worden. Der Mann, dem der Hund übergeben wurde, sei verstorben.
Mit 51 Hunden ist das Tierheim jetzt an seine Grenzen gestoßen. "Wir haben 40 Zwinger", erklärt Liebchen. Aber das sei es nicht allein. "Es müssen Leute da sein, die für die Tiere sorgen." Das fange bei der Reinigung der Zwinger an. Genauso wichtig sei jedoch der Kontakt zu den Menschen und das Ausführen, damit die Tiere weiter vermittelt werden können.