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»Theodor-Hey-Haus« »Theodor-Hey-Haus«: Heim für ausländische und deutsche Studenten

Von Paul Spengler 14.09.2001, 15:29

Bernburg/MZ. - In der Friedrichstraße 27 - unweit der städtischen Schwimmhalle - sind seit Ende Juli Studenten und weitere Helfer dabei, einen bislang leer stehenden Gebäudekomplex zu einem Wohnheim für ausländische und deutsche Studenten herzurichten. Möglich gemacht hat dies eine Unternehmerswitwe, die das Haus der Bernburger Kulturstiftung übereignet hat.

Das Studentenwohnheim soll den Namen "Theodor-Hey-Haus" tragen. Hey (1860 bis 1925) besaß seinerzeit eine der größten Spezialfabriken für landwirtschaftliche Hackmaschinen. Nach dem ersten Weltkrieg hatte er für seine Ansiedlung eine Fläche auf dem Weinberg in Bernburg gekauft.

Der Immobilienwirtschaftler Professor Dr. Heribert Pauk hat für das Haus die Bauleitung übernommen. Gemeinsam mit Angelika Böhlk von der Kulturstiftung verfolgt Pauk seit etwa einem Jahr die Idee, auch weniger bemittelten Studenten Wohnraum im Stadtgebiet zu ermöglichen. "Viele der Studierenden aus Indien, Pakistan oder China kommen ohne ein Stipendium zu uns", erläutert Pauk. Diese Gruppe habe oft große Probleme, eine bezahlbare Wohnung zu finden.

Diese Studenten reisen zwangsläufig ohne eigene Möbel an. Daher soll die Hälfte der zur Verfügung stehenden 16 Wohnräume möbliert vermietet werden. Die Miete soll etwa die Hälfte des marktüblichen Preises betragen. Am 1. Oktober wollen die ersten Mieter bereits in das Haus einziehen. Zu ihnen gehört Tim Marks, ein Student aus dem Dithmarschen. Den Hinweis hat er über einen Anschlag am "schwarzen Brett" bekommen. Gemeinsam mit einem Kommilitonen ist Marks seit Wochen auf der Baustelle aktiv. Geholfen haben aber auch Jugendliche oder Erwachsene, die über die Straffälligenhilfe des Vereins "Rückenwind" vermittelt wurden.

Neben Möbeln werden noch Waschmaschinen oder andere technischen Geräte benötigt. Die Initiatoren, die bereits einen Kreis von Sponsoren für das Projekt erwärmt haben, freuen sich auch über weitere Geldgeber, die sich an den Umbaukosten beteiligen.

Kulturstiftung Bernburg, Schloßstraße 24, 06406 Bernburg, Tel. 03471 - 37 01 95, Fax: 03471 - 62 41 70, www.boehlk-anhalt.ksb.de; Prof. Dr. Heribert Pauk, Tel. 03471 - 355-461.