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Theaterschließungen Theaterschließungen: Dessauer Ehrenbürger Dieter Hallervorden wehrt sich gegen Unterstützung von der AfD

18.05.2020, 11:55
Dieter Hallervorden ist selbst Betreiber des Schlossparktheaters in Berlin.
Dieter Hallervorden ist selbst Betreiber des Schlossparktheaters in Berlin. picture alliance / Jörg Carstens

Berlin - Der Dessauer Ehrenbürger Dieter Hallervorden hat sich Gedanken zur Wiedereröffnung von Theatern in der Corona-Pandemie gemacht - und erhielt unerwartet Rückendeckung von der AfD. Jetzt wehrt sich der 84-jährige Entertainer vehement.

„Ich lasse mich nicht vor den Karren einer Partei spannen, die von politischer Kultur so viel versteht wie ein Friseur von der Fußpflege“, schimpft Hallervorden in einem Facebook-Post, „Applaus aus der AfD-Ecke wäre für mich ein falsches Signal an die Öffentlichkeit.“

AfD-Fraktion hatte Punkte aus einem Offenen Brief von Hallervorden zur Wiedereröffnung übernommen

Für seine Kritik an der AfD erntete Hallervorden auf Facebook viel Zuspruch. Seit Donnerstag sind über 10.000 Likes und viele aufmunternde Kommentare hinzukommen - etwa „Ihr politisches Statement unterschreibe ich sofort. DANKE“ oder „Super wenn jemand gleich klare Worte findet. Rechts instrumentalisiert gerade alles und jeden.“

Die AfD-Fraktion hatte in der vergangenen Woche im Berliner Abgeordnetenhaus ebenfalls für eine Wiedereröffnung der Theater plädiert und dabei mehrere Punkte aus einem Offenen Brief von Hallervorden übernommen, den dieser vor vier Wochen an die Kultur-Staatsministerin der Bundesregierung Monika Grütters und den Berliner Kultursenator Klaus Lederer verfasst hatte. Eine Antwort von offizieller Stelle hatte Hallervorden bislang nicht erhalten.

Hallervorden betreibt seit 2008 das Schlossparktheater in Berlin

Die Vorschläge des 84-Jährigen umfassten in acht Punkten unter anderem größere Abstände im Zuschauerraum, verstärkte Hygienemaßnahmen und veränderte Inszenierungen, um die Abstandsregeln auch auf der Bühne einhalten zu können.

Seit 2008 betreibt Dieter Hallervorden als Geschäftsführer und Intendant das Schlossparktheater in Berlin. Auch er und sein Team sind von der anhaltenden corona-bedingten Schließung für Kulturbetriebe betroffen. Zuletzt hatte Hallervorden immer wieder Stücke live aus seinem Theater im Internet gestreamt. (mz)