Tanzsportclub kauft Kino Tanzsportclub kauft Kino: Fantasiereise ganz ohne Film
Dessau/MZ. - Es gelingt ihr nicht, aber sie schafft es, die Zuhörer auf eine fantastische Reise ins Jahr 2004 mitzunehmen. Und dann werden Dessaus Tanzpaare tatsächlich übers Parkett schweben.
Das alte, herunter gekommene Kino in der Ferdinand-von-Schill-Straße soll Heimstätte der Tänzer werden. Eine, die sie so lange vergebens gesucht hatten. Die Präsidentin: "Jetzt ist das Glas halbvoll und nicht halbleer." Jetzt sind die Verträge perfekt, unterschrieben.
Die Immobilie ist von der Ufa Theater AG käuflich erworben. Eigens zu diesem Zweck ist eine Eigentümergesellschaft gegründet worden. Deren Geschäftsführer heißt Erik Schilling. Und Schilling ist wie alle, die nunmehr Eigentümer sind, auch Mitglied im 1. TSC. Fast zwei Jahre kreisten die Gedanken der Vereinsführung um dieses begehrte Objekt. "Es ist einfach ideal für uns, nicht zu groß, nicht zu klein. Die Lage ist zentral, wir haben einen schönen Saal und immer noch genug Platz für separate Trainingssäle, Umkleiden, eine Bar."
Eveline Prox, die Schatzmeisterin, ist überzeugt, dass die Tänzer hier heimisch werden können. Viel wichtiger noch: Leistung sollen sie zeigen. Der TSC soll Leistungszentrum werden, ein dritter Stützpunkt im Land. "Dafür brauchen wir natürlich eine ordentliche Heimstätte, wo auch Turniere stattfinden können." Im Kochstedter Grünen Baum habe der Verein versucht, sich heimisch zu fühlen, ganz gelungen ist das wohl nie.
Angela Schlosser ist erleichtert, dass die Stadt dem ehrgeizigen Projekt wohl gesonnen ist. Dort finde sie viel moralische Unterstützung für das, was der Verein 2004 erreichen möchte. Architekt Dirk Hoth sieht auch keine Wolken am Himmel aufziehen. Seine Pläne stehen - und könnten ohne weitere Verzögerung umgesetzt werden. Wenn, ja wenn die Finanzierung abschließend geklärt wäre. Die Förderung durch Urban 2 ist garantiert. Damit haben TSC und Eigentümergesellschaft die Hälfte des notwendigen Kapitals beisammen.
"Und jetzt sollen die zu ihrem Wort stehen, die uns immer vertröstet und abgewartet haben", wünscht sich die Präsidentin. Und wieder machen sie sich auf, Klinken zu putzen, vertraute Klinken. Aber: "Jetzt sind wir schon so weit gekommen", verschnauft Angela Schlosser. "Dass das ehemalige Zentral jetzt uns gehört, konnten wir gar nicht fassen. Das war ein toller Motivationsschub." Schon träumen sie von 180 Damen und Herren auf der 90 Quadratmeter großen Tanzfläche, von 300 Gästen, die begeistert applaudieren, wenn die Tänzer huldvoll übers Parkett schweben. Ein Ballhaus soll entstehen. Kein Tanzsaal.
"So etwa wie der Kristallpalast", stellt die Präsidentin sich vor. Eine Veranstaltungsstätte für ganz Dessau, nicht nur für ihre besten Tänzer. Zuversichtlich sagen die TSC-Enthusiasten: Auf Wiedersehen im alten neuen Zentral im September 2004.
Wer sich für die Arbeit des 1. TSC Dessau 1964 interessiert, erfährt mehr unter Telefon 03 40 / 2 20 07 33.