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SV Dessau 05 SV Dessau 05: Dreimal Aluminium und ein Punkt

Von Werner Michaelis 06.12.2015, 20:47
Frank Wallach (links) hatte gegen Stendal nach einer langen Durststrecke einen guten Einstand.
Frank Wallach (links) hatte gegen Stendal nach einer langen Durststrecke einen guten Einstand. Hartmut Bösener Lizenz

Dessau - Dreimal seit dem Verbandsligaaufstieg der 05er im vergangenen Jahr spielten der SV Dessau 05 und der 1. FC Lok Stendal gegeneinander und dreimal trennte man sich dabei Unentschieden. Wurden die Partien in der vergangenen Saison mit einem 1:1 und einem 2:2 beendet, so fügte man am Samstag, dem letzten Spieltag der Hinrunde, ein weiteres 2:2 hinzu. „Das Ergebnis geht auch so in Ordnung“, erklärte Sven Körner und der Stendaler Trainer resümierte: „Das Spiel hätte auch 3:3 oder gar 4:4 enden können.“

Und Recht hatte der Mann aus der Stadt in der Altmark, denn kurz nach der Pause wurden gleich drei Pfostenschüsse verzeichnet. Nur eine Minute nach dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit traf der Stendaler Martin Gebauer Aluminium. Exakt 60 Sekunden später scheiterte auf der Gegenseite Julian Bittner am Pfosten und auch Kevin Gerstmann klebte in der 51. Minute das Pech am Fußballstiefel.

Guter Start auf schlechtem Geläuf

Begonnen hatte die Partie vor 117 Zuschauern allerdings mit einer kleinen Überraschung. Nach einer gefühlter Ewigkeit stand Frank Wallach wieder von Beginn an im 05-Aufgebot und machte seine Sache, bis zur Auswechslung in der 78. Minute, gut. „Ich war überrascht und habe mich gefreut, wieder einmal von Beginn an zu spielen“, sagte Wallach. Und der 27-Jährige war dann auch der Initiator des Führungstreffers in der siebten Spielminute. Seine exakte Flanke in den Stendaler Strafraum verwandelte Castro dos Santos zum 1:0. Gut hatte die Mannschaft begonnen und den Gegner eine Viertelstunde auf dem schweren Geläuf im Schillerpark im Griff gehabt. „Dann sind wir unverständlicherweise von unserer Linie abgekommen und haben damit Stendal ins Spiel gebracht“, ärgerte sich Abwehrspieler Oliver Bauer.

Die Fehlpässe häuften sich und der Ausgleich lag förmlich in der Luft. Nach 22 Minuten war es dann soweit und Artem Sikulsky besorgte das 1:1. Die Gäste ließen anschließend nicht locker, nutzten vor allem die mitunter haarsträubenden Abspielfehler in den 05-Reihen gnadenlos aus und setzten noch einen drauf. Eine Minute vor dem Pausenpfiff folgte eine erneute Fehlerkette bei den Gastgebern. Clemens Berlin war dabei der Nutznießer und traf von der Strafraumgrenze zum 2:1. „Da haben wir beim Pausentee dann doch ein bisschen dumm aus der Wäsche geguckt“, meinte Oliver Bauer.

Trott setzt sich fort

Aber die Traineransprache schien gefruchtet zu haben: Mit mehr Kontrolle ging es in die zweite Halbzeit. Nach dem Pfostenschussfestival in den ersten fünf Minuten der zweiten Halbzeit traf Tommy Partier mit seinem sechsten Saisontor zum 2:2 (52.). „Da hätten wir dranbleiben und nachlegen müssen“, fand Co-Trainer Peer Rosemeier. Aber nach zirka einer Stunde war die Luft erneut aus dem 05-Spiel raus und der Trott der ersten Halbzeit wieder spürbar. Neben den Fehlpässen wurde vor allem auch die linke Angriffsseite vernachlässigt. Auf diesem schweren Boden hätte man eventuell das ein oder andere Mal den leichtfüßigen und dribbelstarken Castro dos Santos mehr in Szene setzen sollen. Das hatte im ersten Durchgang besser funktioniert - der 05-Brasilianer konnte dabei nur nach taktischen Fouls der Stendaler gestoppt werden.

Den Gästen konnte es nur recht sein. „Einen Punkt mitzunehmen, war unser Ziel und ich bin mit dem Auftritt meiner Truppe zufrieden“, erklärte Lok-Trainer Sven Körner, der allerdings in der 86. Minute kräftig durchatmen musste, als Julian Bittner eine Riesenmöglichkeit für sein Team vergab. Als dann der souveräne Schiedsrichter Robert Päßler abpfiff, war auch Marcus Jeckel mit dem Remis einverstanden. „Wir hatten uns mehr vorgenommen, aber müssen letztendlich mit dem Punkt zufrieden sein“, sagte der 05-Coach und lobte beide Teams für den fairen Einsatz auf dem umgepflügten Platz im Schillerpark. (mz)