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Neue Mode in der Zerbster Steffi Schröter kehrt mit neuer Boutique in Dessau zu ihren eigenen Wurzeln zurück

Von Sylke Kaufhold 05.06.2021, 09:00
 Am 4. Juni öffnet Steffi Schröter die Tür zur neuen Modeboutique in der Zerbster Straße.
Am 4. Juni öffnet Steffi Schröter die Tür zur neuen Modeboutique in der Zerbster Straße. (Foto: Thomas Ruttke)

Dessau - Geplant war es eigentlich anders, doch jetzt ist es genau richtig, so wie es gekommen ist. Am kommenden Freitag, 4. Juni, öffnet das Modelabel Kasee in der Zerbster Straße 7 ein Geschäft.

Eigentlich suchte Steffi Schröter, Vertriebschefin bei der Firma Kasee, eine bestehende Boutique, die auch Kasee-Kollektionen anbietet. Das sollte die Boutique „Regina“ in eben der Zerbster Straße 7 werden. „Doch da kam ich ein bisschen zu spät, Frau Winterfeld wollte das Geschäft aufgeben und in den Ruhestand gehen“, erzählt Steffi Schröter. Da hatte sie sich aber schon hoffnungslos „verguckt“ in diesen Laden. „Die Größe passte und der Standort ist ideal.“

„Ich bin ein begeisterter Bauhausanhänger und unsere Mode verfolgt die klare Bauhauslinie“

Und noch eines beflügelte die gebürtige Dessauerin in der Idee, die Kasee-Mode in ihre Heimatstadt zu holen. „Ich bin ein begeisterter Bauhausanhänger und unsere Mode verfolgt die klare Bauhauslinie. Sie passt also optimal hierher.“ Dessau ist nach Jena und Weimar der dritte Geschäftsstandort des jungen Thüringer Modelabels, das 2007 von Katrin Sergejew in Apolda gegründet wurde. Es bietet Mode für Damen, Herren und Kinder sowie Accessoires.

Steffi Schröter konnte ihre Chefin von der Dessau-Idee überzeugen - und so wurden Nägel mit Köpfen gemacht. Ein wenig verrückt sei es natürlich, in der jetzigen Zeit ein neues Geschäft in einer neuen Stadt zu eröffnen, weiß Steffi Schröter. Denn auch für das Modeunternehmen sei Corona extrem hart. „Wir kämpfen jeden Tag, dass das Licht an bleibt.“

Ein neues Licht in der Bauhausstadt Dessau, mitten auf dem Marktplatz.

Nun also ein neues Licht in der Bauhausstadt Dessau, mitten auf dem Marktplatz. „Wir sind hier sehr herzlich willkommen geheißen worden“, freut sich die Dessauerin, die nach mehr als 20 Jahren jetzt in ihre Heimatstadt zurückgekehrt ist. Sowohl die DWG als Vermieter als auch die Wirtschaftsförderung der Stadt hätten sie sehr unterstützt. Letztere sogar mit einer Förderung für leerstehende Läden in der Innenstadt. Leerstand konnte auf diese Weise nach dem Auszug der Boutique Regina vermieden werden.

Steffi Schröter genießt indes ihre alte Heimat. „Ich wohne jetzt in der alten Wohnung meiner Eltern, wo ich geboren wurde“, erzählt die 41-Jährige. Mit 18 hat sie Dessau verlassen. Das sei nicht geplant gewesen, sondern habe sich beruflich so ergeben. Gelernt hat sie „Außenhandelskauffrau Textil“, ist außerdem „Betriebswirtin Marketing und Tourismus“.

Für Steffi Schröter stand schnell fest, dass sie selbstständig arbeiten möchte

Für Steffi Schröter stand schnell fest, dass sie selbstständig arbeiten möchte. Das tat sie im eigenen Geschäft in Jever, als „Macherin“ von Modenschauen und als Vertreterin auf Messen. Und immer ging es bei der jungen Frau um Mode. Auch in Dessau war sie aktiv - mehrere Jahre lud sie zur Kreativmesse ins „Bürgerfeld“ und zur Modenschau ins Kornhaus. Die Kasee-Mode hat sie 2015 auf einer Händlermesse in Hamburg kennengelernt. „Ich habe immer nur Ware angeboten, die in Deutschland produziert wird, da war Kasee ein Volltreffer für mich.“

Denn hier ist alles - von der Idee, über den Schnitt, die Produktion - Thüringer Handarbeit. Steffi Schröter ist hängengeblieben und heute in dem Apoldaer Modeunternehmen für Vertrieb und Verkauf zuständig. Das Geschäft in der Zerbster Straße wird deshalb nicht ihr einziger Arbeitsort sein. „Ich teile mit Apolda“, sagt sie lachend. Für den Laden sucht sie deshalb noch Unterstützung.

Die 41-Jährige freut sich darauf, ihre alte Heimatstadt neu zu entdecken

Eine Frau, der Kleidung genauso wichtig ist wie ihr, die Menschen liebt, kommunikativ ist und freundlich. Und natürlich sollte sie vom Kasee-Label überzeugt sein. Klare Linien, wertige Stoffe, wandlungsfähig, nachhaltig seien deren Merkmale. „Wir folgen keinem Trend, sondern haben unsere eigene Handschrift“, so Schröter.

Die 41-Jährige freut sich darauf, ihre alte Heimatstadt neu zu entdecken. Denn verändert habe sich vieles. Das Bauhaus Museum sei eine tolle Bereicherung für die Innenstadt, auch das geplante Hotel am Stadteingang Ost freue sie. Auf Entdeckungstour geht Steffi Schröter am liebsten zu Fuß oder sie fährt mit dem Rad. „Da kriege ich viel mehr mit als im Auto.“ (mz)