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Stadtsparkasse Dessau Stadtsparkasse Dessau: Neue Gebührenstruktur für Girokonten

Von steffen Brachert 27.04.2015, 20:49

Dessau-Rosslau - Die ersten Briefe wurden am Wochenende verschickt. In den nächsten Tagen dürften alle 46 000 Inhaber eines Giro-Kontos bei der Dessauer Stadtsparkasse Post erhalten. Der Grund: Dessau-Roßlaus größtes Kreditinstitut führt zum 1. Juli eine neue Giro-Konten-Struktur ein. Bei Privatkunden wird die monatliche Kontoführungsgebühr künftig zwischen 1,90 Euro (Direkt) und 11,90 Euro (Premium) betragen.

Verändertes Kundenverhalten

„Wir haben seit dem Jahr 2003 bei Privatkunden keine Preisanpassungen vorgenommen“, sagte Sparkassen-Vorstand Thorsten Weßels, der die neuen Konten-Modelle auch als Antwort auf ein verändertes Kundenverhalten sieht. Das Online-Banking gewinne auch in Dessau-Roßlau immer mehr an Bedeutung. Zusammen mit dem Niedrigzinsniveau hat das Folgen vor allem für die Banken und Sparkassen mit einem großen Filialnetz. 2014 hatte die Stadtsparkasse die Filiale in Nord schließen müssen.

Bislang hatte die Sparkasse zwei Giro-Konten-Modelle: das Privatgirokonto für zwei Euro im Monat und das GiroNet, das keine Kontoführungsgebühr hatte. Dazu kamen Kosten für Ein- und Auszahlungen und Überweisungen, teilweise auch für die Nutzung der Geldautomaten und Daueraufträge und Lastschriften.

Jetzt gibt es für Privatkunden vier Giro-Konten-Modelle mit ganz unterschiedlichen Leistungen. Von der Einzelabrechnung bis zum kompletten Pauschal-Angebot. Bei Geschäftskunden werden nach der Bahncard-Logik Rabatte von 25, 50 der 75 Prozent gewährt.

Welches für den Kunden jeweils am besten ist, kann dieser ab Anfang Mai auf der Webseite der Stadtsparkasse herausfinden: Dort gibt es nach Weßels Angaben dann einen interaktiven Kontofinder, der aus den Angaben zum Nutzerverhalten jedem ein Konto-Modell empfiehlt. Klar ist: Wer seinen Bank-Betrieb nicht online abwickelt und viele der ab 1. Juli teureren Buchungsvorgänge händisch vornimmt oder vornehmen lässt, der sollte ganz genau hinschauen. So kostet eine beleghafte Buchung künftig zwischen 0,99 Euro (Individual) und 2,49 Euro (Direkt). Bei den neuen Konten „Komfort“ und „Premium“ ist das mit drin.

Sparkasse sieht Mehrwerte

„Für viele Kunden wird es günstiger werden, für einige aber auch teurer“, gibt Weßels zu, verweist aber auf eingebaute Vorteile. „Wir schaffen Mehrwerte.“ Kreditkartenkunden erhalten künftig bei Nutzung der Karte eine Rückvergütung. Karten- und Kontoführungskosten lassen sich so zurückerstatten. Das Start-Konto für die jungen Kunden gilt nicht mehr nur bis 18, sondern künftig bis 25 Jahre. Spezielle Angebote unterbreitet die Sparkasse auch an Existenzgründer und Vereine. (mz)