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50 Jahre Städtepartnerschaft mit Klagenfurt Sonderspeisekarte im „Merci“: In Dessau kann geschlemmt werden wie in Kärnten

Von Heidi Thiemann 26.10.2021, 15:00
Christine Döring und ihre Köchinnen Ariane Simolke (Mitte) und Sandra Brandt (links) vom Bistro „Merci“ haben aus Anlass der 50-jährigen Städtepartnerschaft mit Klagenfurt drei Wochen lang Gerichte aus Kärnten auf der Speisekarte. Los geht die Aktion am 1. November.
Christine Döring und ihre Köchinnen Ariane Simolke (Mitte) und Sandra Brandt (links) vom Bistro „Merci“ haben aus Anlass der 50-jährigen Städtepartnerschaft mit Klagenfurt drei Wochen lang Gerichte aus Kärnten auf der Speisekarte. Los geht die Aktion am 1. November. Fotos: Thomas Ruttke

Dessau-Rosslau/MZ - Österreich hatte die DDR diplomatisch noch nicht anerkannt, da hatten Dessau und Klagenfurt am Wörthersee in Österreich 1971 schon ihre Städtepartnerschaft geschlossen. Die Kooperation auf städtischer Ebene wurde von Österreich als Zeichen guten Willens betrachtet. „Die Kommunen haben den Anfang gemacht und den internationalen Austausch gepflegt“, staunt denn auch der heutige Dessau-Roßlauer Oberbürgermeister Robert Reck über die Zeit vor 50 Jahren. Damals gab es nur ausnahmsweise Dienstreisen, die von Dessau aus ins kapitalistische Ausland genehmigt wurden. Heute sind Reisen schon lange kein Problem mehr.

Oberbürgermeister  Robert Reck schaut in die Sonderspeisekarte.
Oberbürgermeister Robert Reck schaut in die Sonderspeisekarte.
Foto: Thomas Ruttke

Reck selber war aber noch nie in der Partnerstadt, die 760 Kilometer weit entfernt liegt. Aber er hat am Montag im „Bistro Merci“ eine kulinarische Reise gemacht, zu der jedermann vom 1. bis 21. November eingeladen ist. Christine Döring, Inhaberin des Restaurants und Cafés Am Lustgarten, hat eine Sonderspeisekarte extra zum 50. Städtepartnerschaftsjubiläum aufgelegt mit typischen Speisen aus Kärnten. „Wir haben uns belesen, was es dort Typisches gibt“, erzählt die Merci-Chefin.

Von Kürbiscremesuppe bis Palatschinken

Außerdem haben ihre Köchinnen Ariane Simolke, die selbst schon in Österreich gearbeitet hatte, und Sandra Brandt, eine Spezialistin für Süßspeisen, großen Anteil an den Gerichten, die nun die Gaumen verwöhnen sollen. Auch Ralf Schüler, in der Stadtverwaltung für den Bereich Städtepartnerschaften zuständig, und Kerstin Voigt vom Reisebüro Anhalt, haben ihre Empfehlungen gegeben. Denn erst im Oktober waren sie mit einer Bürgerreise in Klagenfurt.

Eine Kürbiscremesuppe wird nun in den kommenden drei Wochen ebenso kredenzt wie Kärtner Nudelgröstl, Zarter Tafelspitz, Mostbraten vom Schwein und zum Dessert Palatschinken mit Marillensauce. Dazu wird ein Blauer Zweigelt oder ein Grüner Veltliner empfohlen - je nachdem, ob man lieber einen Rot- oder Weißwein mag.

Zum Dessert gibt es etwas Süßes: Palatschinken mit Marillensauce
Zum Dessert gibt es etwas Süßes: Palatschinken mit Marillensauce
Foto: Thomas Ruttke

Die Idee, die Städtepartnerschaft auf diese Weise lebendig werden zu lassen, findet Oberbürgermeister Reck großartig. Auch das sei eine Art und Weise die Freundschaft zu pflegen und der Partnerschaft zu gedenken.

Stadt plant im November weitere Aktionen mit Glockenspiel, Flaggen und Film

Die Kärtener Küche im „Merci“ wird im November aber nicht das einzige sein. Hier gibt es auch eine kleine Ausstellung zur Partnerstadt und zahlreiches Informationsmaterial. Außerdem lässt das Glockenspiel vom Rathausturm mehrmals täglich die „Ode an die Freude“ erklingen, wird vorm Rathaus die Flagge der Partnerstadt wehen und der Offene Kanal einen Film über die Bürgerreise nach Klagenfurt vor fünf Jahren senden.

Einen offiziellen Festakt mit den Städtepartnern anlässlich der 50 Jahre wird es auch geben, sagt Ralf Schüler. Coronabedingt aber wird er erst im kommenden Jahr in der Doppelstadt stattfinden können.

Nicht zum ersten Mal stehen Gerichte aus Partnerregionen auf der Speisekarte

Für Christine Döring ist es übrigens nicht das erste Mal, dass Gerichte der Städtepartner auf der Speisekarte stehen. In den 1990er Jahren wurde mit französischer Küche der Anfang gemacht. Als Reminiszenz an Argenteuil, der ältesten Partnerstadt Dessaus.

Im kommenden Jahr dann könnte es vielleicht polnische Gerichte geben, blickt Ralf Schüler voraus. Denn dann feiert Dessau-Roßlau mit Gliwice seine 30-jährige Partnerschaft. Auch das ist dann ein Grund zum Feiern.