1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Dessau-Roßlau
  6. >
  7. Ska ist zurück auf der Roßlauer Wasserburg - mit 3-G-Regeln und halbierter Besucherzahl

Nach pandemiebedingter Absage 2020 Ska ist zurück auf der Roßlauer Wasserburg - mit 3-G-Regeln und halbierter Besucherzahl

03.09.2021, 14:08
Heiko Vogel und Jörg Folta (re.) an der Roßlauer Wasserburg: Am Wochenende heißt es dort wieder ?This is Ska? - unter Bedingungen von Corona.
Heiko Vogel und Jörg Folta (re.) an der Roßlauer Wasserburg: Am Wochenende heißt es dort wieder ?This is Ska? - unter Bedingungen von Corona. Foto: Schröter

Rosslau/MZ - Nach der pandemiebedingten Absage im Vorjahr kehrt das traditionelle „This is Ska“-Festival am Freitag und Samstag auf die Wasserburg in Roßlau zurück. Und auch wenn bei der 24. Auflage einiges anders ist, als es die Besucher über die Jahre gewöhnt sind, geht Organisator Jörg Folta fest davon aus, dass die Magie des Festivals an diesem ganz besonderen Ort wieder zu spüren sein wird.

Seit beinahe einem Vierteljahrhundert bietet das „This is Ska“ der kleinen europäischen und internationalen Ska-Szene eine Heimat und trägt dazu bei, junge Menschen an die jamaikanisch geprägte Subkultur heranzuführen. An diesem Ziel ändere auch eine Pandemie nichts, so Folta. Ganz im Gegenteil: Das diesjährige Festival sei nach Monaten des Stillstands allen kulturellen Lebens als Wiederauferstehung gedacht: „In diesem Jahr bauen wir in verstärktem Maß auf unser Umfeld und die vielen Freunde und ehrenamtlichen Helfer des Festivals“, betont Folta, der nach dem Ende des Beatclubs in Dessau seit 2014 den Leipziger Felsenkeller betreibt. Ohnehin sei das „This is Ska“ von jeher ein Liebhaberstück gewesen, das ohne die vielen Freunde und die freiwilligen Helfer kaum machbar wäre.

Viel Erfahrung gesammelt

Um das Gesundheitsrisiko für Künstlerinnen und Künstler, für das Team und die Besucher soweit wie möglich zu reduzieren, betreibe man einen riesigen zusätzlichen Aufwand, die Kosten dafür würden im hohen fünfstelligen Bereich liegen. Ein Teil davon werde von dem Programm „Neustart Kultur“ des Bundes getragen. „Das Wichtigste ist für uns, dass das Festival überhaupt wieder stattfindet. Die Gäste, mit denen ich bisher Kontakt hatte, sind total happy!“

Jede Menge Erfahrung mit Großveranstaltungen unter Corona-Bedingungen konnten Folta und sein Team in den vergangenen Monaten in Leipzig sammeln. Im Rahmen eines Pilotprojektes war der Felsenkeller federführend an der Entwicklung eines Hygienekonzeptes für die Branche beteiligt und konnte so bereits im Mai erfolgreich das deutschlandweite erste Indoor-Konzert nach dem Lockdown durchführen.

Mit diesem Know-how sei das über Jahre erprobte, gemeinsam mit der Dessau-Roßlauer Stadtverwaltung entwickelte Sicherheitskonzept für die Wasserburg in Hinblick auf den Infektionsschutzes ergänzt worden.

Grundlage sei die aktuell geltende Corona-Verordnung. Neben der Beschränkung der Teilnehmerzahl auf 1.000 Leute, etwa die Hälfte der üblichen Besucherzahl, gelten am Wochenende auf der Wasserburg die 3G-Regeln.

Um es den Gästen so leicht wie möglich zu machen, wird es laut Folta dafür ein eigenes Testzentrum geben. Die 25 Acts spielen auf vier statt der üblichen zwei Bühnen, damit die Besucher möglichst viel Platz haben und das Gelände entzerrt wird. Für den Zugang zu den Toiletten wird ein Einbahnstraßensystem umgesetzt, außerdem werden die stationären WCs um zwei Toilettenwagen ergänzt. Der Zeltplatz, angepasst an die geringere Gästezahl, wird nachts aus Sicherheitsgründen mit großen Heliumballons beleuchtet.

Weniger international

Darüber hinaus geht es beim 24. „This is Ska“ aber vor allem um die Musik. Und auch beim Booking mussten die Macher bis zum Schluss flexibel sein. Erst am Montag habe es die letzte Absage einer ukrainischen Band gegeben, deren Mitglieder zwar geimpft seien, allerdings mit dem in Deutschland nicht anerkannten russischen Impfstoff Sputnik. „Wir mussten deshalb die ganze Zeit über zwei- oder sogar dreigleisig fahren“, so Folta. Doch letztendlich kann sich das Line-up trotzdem sehen lassen, wenn es auch weniger international ist als in den Vorjahren.

Und im nächsten Jahr, darauf hoffen Gäste, Künstlerinnen, Künstler und das gesamte Team, kann das Festival dann wieder in voller Größe und mit Freunden, Wegbegleitern und Bands aus der ganzen Welt das rauschende Jubiläum feiern.