Seniorentanz Seniorentanz: Mit Musik und Spaß gesund bleiben
Dessau/MZ. - Die Notiz in der Mitteldeutschen Zeitung "Tanz für Jung und Alt" macht neugierig. Ob die Senioren Walzer oder Polka etwas langsamer tanzen?
Im Saal des Gemeindezentrums St. Georg ist von "Langsamkeit" aber nichts zu spüren. Eifrig proben die etwa 20 jüngeren und älteren Seniorinnen Schrittfolgen und Drehungen, teils mit, teils ohne Musik. Auch Gisela-Gertrud Allner ist dabei, "von Anfang an", wie sie betont. "Man bleibt körperlich und geistig fit, denn man muss sich die Schrittfolgen merken, um die Partner nicht zu irritieren."
"Das Mitmachen in der Gruppe ist sehr wichtig", ergänzt Dorothea Winkel-Strümpfel, die lebhafte Leiterin dieser Seniorentanzgruppe. Voller Begeisterung erzählt sie, wie sich die Gruppe seit dem Start im Jahre 1997 (damals im Saal der Landeskirche in der Friedrichstraße) entwickelt hat. Ein Jahr später trafen sich die Seniorinnen (Männer sind offenbar nicht so tanzbegeistert) im neuen Diakoniegebäude neben der Georgenkirche; der größere Saal bot dem rasch gewachsenen Teilnehmerkreis bessere Bedingungen.
Frau Winkel-Strümpfel hat inzwischen nach dem Grundlehrgang für Seniorentanz auch die beiden Aufbaulehrgänge absolviert. "Der Bundesverband für Seniorentanz gründete sich bereits 1977", erzählt sie. "Die Ausbildung der Tanzleiter und die Tanzformen sind auf die ältere Generation abgestimmt. Man kann den Seniorentanz auch als Gesundheitsvorsorge bezeichnen. Er aktiviert ältere Menschen und fördert soziale Kontakte." Das bestätigen auch Siglinde Enzmann sowie die zierliche Selma Pfuhl, der man ihre 82 Jahre nicht anmerkt. Sie ist genauso eifrig dabei wie die jüngeren Seniorinnen. "Es macht mir viel Spaß", ist ihre Begründung. Seit etwa vier Jahren nehmen auch Renate Biadacz und Inge Grassé teil: "Je älter man ist, umso schwieriger wird es mit den Schritten, aber das gemeinsame Üben bringt viel Freude". Diese Freude empfindet auch die Leiterin, wenn sie zu bekannten Melodien neue Texte schreibt und eigene Choreographien entwickelt.
Aber die Seniorentanzgruppe "schmort nicht nur im eigenen Saft". Bei den seit einigen Jahren gemeinsam mit den Gruppen aus Cösitz, Oranienbaum und Vockerode veranstalteten Tanzfesten kommen etwa 75 Tänzer und Tänzerinnen zusammen und pflegen einen angeregten Erfahrungsaustausch. Die vom Bundesverband Seniorentanz herausgegebenen CDs mit ausgewählter Musik und Anleitungen für neue Schritt- und Bewegungsfolgen dienen sowohl in der Dessauer Gruppe als auch bei den Tanzfesten als Anregung.
Dass Tanz Ausdruck der Lebensfreude ist, gilt zunehmend auch für die Senioren.