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Selbsthilfegruppe für Osteoporose Selbsthilfegruppe für Osteoporose: Gemeinsam gegen «stillen Knochendieb»

Von Heidemarie Grzech 26.10.2003, 19:15

Coswig/MZ. - Ingrid Köstler, Gruppenleiterin seit 1996, eröffnete die Veranstaltung. Viktor Hartobanu von der Coswiger Musikschule sorgte für festliche Musik, und Heinz Zippel, Gründer der SHG, hielt eine Festrede. Am Anfang stand die Diagnose Osteoporose bei ihm selbst. Er wollte sich nicht damit abfinden, suchte den Austausch mit anderen Betroffenen. Er sah die Gefahr der Ausgrenzung durch die ungenügenden Kenntnisse über die Krankheit. Sieben Interessierte fanden sich bereit, eine SHG zu gründen. Ingrid Köstler war auch dabei.

Sie suchten Unterstützung und Hilfe und fanden sie in der DRK-Außenstelle Coswig, bei Frau Dr. Amelew und bei Dr. Jeschke. Sie schlossen sich dem Bundesselbsthilfeverband an, später wechselten sie zum Landesverband für Osteoporose Thüringen, da es in Sachsen-Anhalt noch keinen gibt.

Anfangs traf man sich zu Gesprächen über ähnliches Erleben, über seelische Schwierigkeiten und Konflikte mit der Krankheit, dann zu Aufklärungsvorträgen. Spezielle sportliche Bewegung ist eine der Möglichkeiten, die Osteoporose aufzuhalten, Schmerzen zu lindern. Gymnastikkurse konnten eingerichtet werden. Auch dabei war das DRK behilflich. Der Raum wurde zur Verfügung gestellt.

Mit viel Energie des kleinen Vorstandes wurden Mitglieder geworben. Heute sind es 67 und es wird sich in sechs Sportgruppen "bewegt". Einfühlsame Übungsleiter helfen durch gezielte Übungen bei der Vorbeugung und Linderung der Schmerzen.

Osteoporose ist heute eine Volkskrankheit und keine Alterskrankheit, wie lange Zeit verbreitet wurde. Immer mehr Menschen leiden darunter und finden in den Selbsthilfegruppen Gleichbetroffene. Heinz Zippel betonte aber auch ein anderes Ziel: Die Freude am Leben soll wieder geweckt werden, denn "es gibt nichts Schöneres, als anderen zu helfen". Das wird erreicht durch eine Vielzahl verschiedener, geselliger Veranstaltungen. Exkursionen finden statt. Alles wird fotografiert und geordnet von Gertrud Dräther, die ihre liebevoll gestalteten Mappen ausgelegt hatte.

Bürgermeisterin Doris Berlin, als Schirmherrin der Selbsthilfegruppe, überbrachte Grußworte und Glückwünsche des Stadtrates und der Stadtverwaltung. Sie bedankte sich bei dem aktiven Vorstand. Die Vorsitzende des Landesverbandes Thüringen überbrachte ebenfalls Grüße und Glückwünsche. Anschließend sprach der Leiter der Reha-Klinik Bad Langensalza, Prof. Dr. Franke, zum Thema "Osteoporose, der stille Knochendieb".

Nach einem gemeinsamen Mittagessen traten die "Fröhlichen Vorruheständler" auf und sorgten für gemütliche Stimmung bis zum Kaffeetrinken mit selbst gebackenem Kuchen, den die Frauen der Sportgruppen zur Verfügung stellten.