Seit 70 Jahren vermisst Seit 70 Jahren vermisst: USA geben fünf Gemälde an Deutschland zurück

Washington/Dessau - 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges hat die US-Stiftung „Monuments Men“ fünf aus Deutschland gestohlene Gemälde zurückgegeben. Die Bilder, die zwei amerikanische Familien in Besitz hatten, sollen in die Anhaltische Gemäldegalerie Dessau und in das Schlosshotel Kronberg bei Frankfurt/Main zurückkehren. Sie wurden am Dienstag in Washington dem deutschen Botschafter in den USA, Peter Wittig, überreicht.
Gemälde kommen nach Dessau und Frankfurt
Bei den Werken handelt es sich unter anderem um das Gemälde „Der verlorene Sohn“ von Frans Francken III. aus dem 17. Jahrhundert sowie ein Landschaftsgemälde von Christian Wilhelm Ernst Dietrich aus dem 18. Jahrhundert, die nach Dessau zurück sollen. Zwei Gemälde kommen in das Schlosshotel Kronberg bei Frankfurt zurück.
Es handele sich lediglich um die „Spitze eines Eisbergs“, sagte Stiftungsgründer Robert Edsel mit Blick auf Tausende oder gar Hunderttausende Kunstwerke, die während und nach dem Weltkrieg auch von US-Soldaten aus Deutschland verschleppt wurden.
„Sie können versichert sein, dass diese Gemälde zurück zu einen würdigen Ort finden“, sagte Wittig bei der Übergabe-Zeremonie im US-Außenministerium. „Selbst 70 Jahre nach dem Krieg müssen wir uns noch um die Folgen der geplünderten Kunstwerke kümmern.“ Auch Deutschland sei verpflichtet, Kunstwerke an ihre rechtmäßigen Eigentümer zurückzuführen.
US-Spezialeinheit "Monuments Men"
Die „Monuments Men“ waren eine US-Spezialeinheit, die im Zweiten Weltkrieg Kunstschätze aus Nazi-Deutschland rettete. Hollywoodstar George Clooney hatte die Truppe mit seinem gleichnamigen Film im vergangenen Jahr berühmt gemacht. (dpa)
