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Schulhort in Roßlau Schulhort in Roßlau: Haus im Fliederweg steht leer

Von Silvia Bürkmann 08.08.2014, 06:11
Die Schule im Fliederweg steht leer und soll für den Hort hergerichtet werden.
Die Schule im Fliederweg steht leer und soll für den Hort hergerichtet werden. MZ Lizenz

Rosslau/MZ - Die Förderschule im Roßlauer Fliederweg steht leer. Seit dem Schuljahresende am 18. Juli. Die Mädchen und Jungen lernen ab September entweder an der Pestalozzi-Schule in Dessau oder - und das zum Großteil - im gemeinsamen Unterricht an der Sekundarschule An der Biethe. Die Hoffnung aber, einen nahtlosen Übergang für die Nachnutzung des Schulhauses als neuen Standort für den Grundschulhort „Waldwichtel“ bereits zu Beginn des neuen Schuljahres zu schaffen, hat sich zerschlagen.

„Die Eltern sind informiert. Wir arbeiten an verschiedenen Stellen des Projektes unter Hochdruck“, sagt Sozialdezernent Gerd Raschpichler: In dieser Woche hat das Amt für Bildung und Sport in einem Vor-Ort-Termin mit dem Eigenbetrieb Dekita das Inventar im Schulgebäude überprüft und vereinbart, welches Inventar der Schule an den künftigen Nutzer übergehen soll.

In der kommenden Woche soll dann die Übertragung aus den Büchern des Schulverwaltungsamtes von Veronika Wendeborn in die von Dekita-Chefin Doreen Rach erfolgen.

Diese Übertragung ist für Raschpichler aber nur der erste Schritt auf einem langen Weg. In einer Objektbegehung mit dem Elternkuratorium des Hortes, der in der Waldstraße aus allen Nähten platzt, hatte sich eine klare Mehrheit für die künftige Nutzung des leer gezogenen Schulhauses ausgesprochen. Aber die vorherige Sanierung des Sanitärbereiches in dem 35-jährigen Gebäude angemahnt.

Zweifel am Sinn

Interimslösungen würden Abhilfe im Kleinen schaffen und das Gebäude „nutzbar machen, so wie es ist“. Aber macht das Sinn? Raschpichler meldet Zweifel an. Denn inzwischen ist die zweite Förderphase im Sanierungsprogramm Stark III angelaufen. Und daran hat die Stadt Dessau-Roßlau noch lebhaftes Interesse für alle Schulen und Kindereinrichtungen. Auch das Haus im Fliederweg könnte partizipieren. „Aber bis Ende September muss dafür der Bedarf im Land angezeigt werden“, beschreibt der Dezernent die Dringlichkeit. Denn nicht nur der Wunsch nach Fördermitteln ist zu formulieren, zu unterbreiten sind sowohl Nutzungskonzepte als auch Kostenschätzungen. Daher also arbeite die Verwaltung auch in der schulfreien Zeit unter Hochdruck.

Kinderzahlen sind zu prognostizieren und danach die Größenordnung der Hortnutzung im Haus abzustecken. Daneben spielt auch eine Nutzung des Standortes für die Roßlauer Vereine eine Rolle, die bisher noch in einem Gebäude der einstigen Goetheschule ihr Domizil haben, wie der Männerchors Roßlau. Der Schulkomplex in der Goethestraße aber wird nach der Sanierung beider Häuser komplett die jetzige Sekundarschule An der Biethe aufnehmen. Obwohl angefragt, stehen die Antworten der betreffenden Vereine bezüglich ihres Raumbedarfes derzeit noch aus.

„Im September wissen wir mehr“, hofft Gerd Raschpichler auf eine Lösung, der er schon im April „jede Menge Charme“ zugesprochen hatte. Für die „Waldwichtel“-Kinder aber könne sich frühestens zum Jahresbeginn 2015 etwas tun. Umso dankbarer ist Dessau-Roßlaus Sozialdezernent ausdrücklich über „großes Verständnis und konstruktive Begleitung durch die Elternschaft“.