1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Dessau-Roßlau
  6. >
  7. Schloss Bernburg im Blickpunkt: Schloss Bernburg im Blickpunkt: Prinz Eduard von Anhalt zeigt Interesse für Historie

Schloss Bernburg im Blickpunkt Schloss Bernburg im Blickpunkt: Prinz Eduard von Anhalt zeigt Interesse für Historie

Von Paul Spengler 11.05.2004, 15:37

Bernburg/MZ. - Gemeinsam mit Tochter Julia Katharina (23), auch Juschka genannt, war der 62-jährige Nachfahre der Fürsten von Anhalt am Montag dieser Woche einer Einladung von Angelika Böhlk gefolgt. Die Vorsitzende der hier ansässigen Kulturstiftung zeigte dem Nachfahren der Fürsten von Anhalt vor allem das gegenwärtig ungenutzte Langhaus von Schloss Bernburg. Als Gast war auch Boje Schmuhl gekommen, der Direktor der Stiftung Schlösser, Burgen und Gärten des Landes Sachsen-Anhalt mit Sitz in Leitzkau (Landkreis Anhalt-Zerbst).

Seit dem Auszug des Amtsgerichts steht das Langhaus leer. Im "Grünen Saal", wo früher die Gerichtsverhandlungen statt fanden, hat die Kulturstiftung vor wenigen Wochen erstmals ein Konzert für Alte Musik organisiert.

Die Stiftung hat ihr Domizil im Christiansbau, der zwischen dem Museum und dem Langhaus angesiedelt ist. Dort hat seit Februar dieses Jahres mit Hella Kapischke eine professionelle Künstlerin ihr Atelier eröffnet. Die erprobte Zeichnerin und Grafikerin hofft dort auf so viele Besucher und Kursteilnehmer, dass ihr Engagement langfristig hoffentlich auch ökonomisch Früchte trägt.

Prinz Eduard von Anhalt und seine älteste Tochter Juschka machten am Montag zur Überraschung von Frau Kapischke auch dort eine kurze Stippvisite. Besonders der "Zauberberg"-Zyklus, dessen Motive sich an den gleichnamigen Roman von Thomas Mann (1875 bis 1955) anlehnen, weckte dabei das Interesse der Besucher des Hauses Anhalt.

Henry Pucklitzsch, der im Erdgeschoss des Christiansbaus in wenigen Wochen die renovierten Räume für die geschlossene Sammlung mit dem Kabarettarchiv aus DDR-Zeiten beziehen soll, war ebenfalls vor Ort. Damit stand zugleich das Stichwort Kreativität im Raum.

Insgesamt herrschte Einigkeit unter Gastgebern und Gästen, dass in Zeiten knapper Kassen vor allem Einfallsreichtum gefragt ist, wenn neue Impulse zu setzen sind. Zähigkeit und Hartnäckigkeit beweist der Vertreter des Hauses Anhalt schon seit Jahren bei Verhandlungen mit der öffentlichen Verwaltung, um das Jagdschloss Röhrkopf im Harzstädtchen Ballenstedt auch richtig nutzen zu können.

Eduard von Anhalt ist gewillt, seinen Geburtsort für seine fünfköpfige Familie auch zur voll gültigen Wohnadresse werden zu lassen.