Schlangenhaus im Luisium Schlangenhaus im Luisium: Kompressen heilen Luises Gästehaus
Dessau/MZ. - Als das Hochwasser das Luisium überflutete, da saugten sich die meterdicken Mauern des Gewölbes im Schlangenhaus wie ein Schwamm voll Wasser. Monate dauerte es, dem Mauerwerk diese Feuchtigkeit zu entziehen. Erst ein Dreivierteljahr später konnten die Sanierungsarbeiten im Gebäude beginnen, die am Donnerstag in eine Bauendabnahme mündeten. "Bis auf ein paar Kleinigkeiten ist das Schlangenhaus jetzt fertig", freut sich der Abteilungsleiter für Baudenkmalpflege und Restaurierung der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz.
Wenn die Arbeiten am neuen Wasser- und Abwassernetz bis zum Schloss Luisium beendet sind, dann wird auch das im neugotischen Stil um 1790 errichtete Gebäude angeschlossen werden. "Es kann sich nur noch um wenige Wochen handeln, bis die Ferienwohnung zur Verfügung steht."
Das Wasser hat nicht nur im Keller des Gästehauses der Fürstin Luise erhebliche Schäden hinterlassen. Die Nässe arbeitete sich auch in das Erd- und Obergeschoss vor, weshalb dort Heizungs- und Elektroanlagen saniert werden mussten. Mit Mitteln von Bund und Land in Höhe von rund 240 000 Euro konnten auch bauliche Mängel ausgemerzt werden, die sich aus der Umnutzung des Gebäudes nach 1996 zur Ferienwohnung ergaben. So sind die Schartenfenster jetzt doppelt verglast, sorgt eine Heizung im Treppenaufgang zusätzlich für besseres Klima im Haus. Im Erd- und Obergeschoss sind Messfühler mit der Heizungsanlage gekoppelt, um einer Nässe- oder Schimmelbildung vorzubeugen.
Auch im Kellergewölbe wurde zusätzlich nachgebessert: Dieser unter einem künstlichen Erdhügel verborgene Bereich war einst die Obstkammer Luises. Inzwischen sind dort Bad und Küche untergebracht. Die aufsteigende Feuchtigkeit aus den Fundamenten hinterließ jedoch an den Ziegelsteinen Spuren. Eine Horizontalsperre soll der Nässe künftig den Weg ins Mauerwerk versperren.