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Schiffswerft Georg Placke Schiffswerft Georg Placke: Dampf-Senior aus Dresden liegt in Aken an Land

Von Katrin Löwe 12.02.2003, 17:41

Aken/MZ. - Ebenso wie bei der "Diesbar", die den Hornhafen schon wieder verlassen hat, und drei weiteren Dampfschiffen (Dresden, Stadt Wehlen, Pillnitz) sollen an der "Meissen" in diesem Winter Revisions- und Reparaturarbeiten erledigt werden. Ein Teil davon ist in der Roßlauer Werft schon geschehen. "Hier werden vorrangig die Bodenuntersuchungen gemacht", erklärt Ralf Pakendorf, Geschäftsführer der Georg-Placke-Werft.

Im Falle der "Meissen" halten sich die notwendigen Arbeiten am Schiffsboden noch in Grenzen. "Sie soll nächste Woche wieder ins Wasser", so Pakendorf. In 14 Tagen wird der nächste Raddampfer erwartet. Dabei haben Hochwasser und Eis den Werften in Roßlau und Aken schon einen Strich durch die Rechnung gemacht. Vier Wochen Verspätung hat der Dampf-Dino bereits, zuletzt war der Hafen in Roßlau zugefroren und hatte die Arbeiten verzögert.

Einer von den fünf in diesem Winter zu reparierenden Schaufelraddampfern liegt gar noch ganz in Dresden, hochwasserbedingt hätte er nicht unter den Elbbrücken durchgepasst. "Meissen"-Kapitän Wilfried Schalinatus und sein Team nutzen die Liegezeit in Aken für kleinere Arbeiten an der Technik und neue Farbanstriche. "Im Winter haben wir mehr oder weniger Charterfahrten bzw. Werftliegezeit", erklärt er. Während der Sommersaison ist das Ende des 19. Jahrhunderts erbaute Dampfschiff zwischen Riesa und Schmilka unterwegs. In den Jahren 1992 / 93 hatte der 64 Meter lange historische Dampfer für 3,6 Millionen Mark eine vollständige Sanierung und Rekonstruktion erfahren.

Für die Akener Werft sind die Aufträge aus Dresden ganz besondere. Nicht zuletzt, weil sie nach dem Hochwasser des vergangenen Sommers auch die wirtschaftliche Lage des 178 Jahre alten Unternehmens wieder entspannen. Bis in den Winter hinein hatte sich nach der Flutkatastrophe in Aken wenig bis nichts getan, 40 000 bis 50 000 Euro Hochwasserschaden hat man zudem allein an den Gebäuden registriert. Gott sei Dank sei man in einem Verbund mit der Roßlauer Werft und Firmen an der Küste, erklärt Pakendorf. "Sonst hätten wir das nicht durchgehalten." So aber konnten Angestellte - 35 inklusive Lehrlinge hat die Werft - vorübergehend umgesetzt werden.

Inzwischen bessert sich die Auftragslage wieder. "Im Januar hatten wir allein sechs Motorgüterschiffe mit kleineren Leckagen zur Reparatur hier", so Pakendorf. Und: "Inzwischen haben wir auch relativ gute Beziehungen zu den Tschechen aufgebaut." Mehrere Aufträge sind daraus bisher schon entstanden.