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Schade-Brauerei Schade-Brauerei: Investor gefunden?

Von Carla hanus 03.09.2015, 19:31

Dessau - Gibt es denn tatsächlich einen Investor für die Schade-Brauerei? Die Mitglieder des Finanzausschusses wollten es in ihrer Sitzung am Mittwochabend ganz genau wissen, als es um die Beschlussvorlage zum Teilrückbau, sprich den teilweisen Abriss der Schade-Brauerei im Zentrum der Stadt ging.

Denn in dem Beschlussvorschlag, den das Amt für Zentrales Gebäudemanagement erarbeitet hat, heißt es, dass der Teilabbruch vollständig aus städtischen Eigenmitteln finanziert und das Geld dann wiederum aus dem Erlös des Verkaufs refinanziert werden soll. Das setzt natürlich voraus, dass es einen Käufer gibt und der mit dem Abriss und vor allem mit der Erstattung der Kosten dafür einverstanden ist.

„Die Zusage gibt es“, bejahte Klaus Bekierz, Chef des Zentralen Gebäudemanagements, die Fragen der Ausschussmitglieder. Der Investor werde die Kosten des Rückbaus erstatten. Er wolle, dass die Stadt die Dinge angeht, dann werde er einen Missstand in der Innenstadt beseitigen und ein Denkmal erhalten. So sei die Zusage des Investors, versicherte Bekierz.

Entsprechend sei auch abgestimmt, was abgerissen werden soll und was der Investor künftig nutzen wolle. „Das eigentliche Denkmal bleibt erhalten“, erklärte Bekierz und sprach vom Hauptgebäude und dem Anbau. Der Eiskeller, die Schwankhalle und der Hofkeller sind für den Abbruch vorgesehen.

Eigentlich hatte die Stadt für den Kauf und den Teilrückbau Fördermittel aus dem Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ akquiriert. Diese seien sogar schon bewilligt gewesen, informierte Bekierz noch einmal über die Umstände, die nun zu dieser ungewöhnlich aussehenden Lösung geführt haben, dass erst die Stadt zahlt und dann der Investor die Kosten rückerstattet. Erst nach dieser Bewilligung seien von Bund und Ländern die Richtlinien geändert worden, so dass der Abriss von Denkmälern nicht mehr gefördert werden durfte. Bis dahin nun waren für den Teilrückbau rund 524 000 Euro im Haushalt eingestellt, von denen zwei Drittel Fördermittel sein sollten. Mittlerweile wurde der Teilabbruch präzisiert und damit die Kosten auf rund 390000 Euro geschätzt. Diese aber muss die Stadt nun allein tragen.

Der eigentliche Beschluss dafür, dass die Schade-Brauerei mit geschätzten Gesamtkosten von rund 390 000 Euro zum Teil abgerissen wird, der muss allerdings erst noch vom Bauausschuss des Stadtrates gefasst werden. Aber diesem vorgegriffen haben die Mitglieder des Finanzausschuss nach allen Erläuterungen und Beteuerungen von Klaus Bekierz am Mittwoch schon mal. Sie haben das geänderte Finanzierungskonzept und eine außerplanmäßige Bereitstellung einer Verpflichtungsermächtigung über rund 267 300 Euro bestätigt und auch bekundet, dass diese Mittel sofort nach Beschlussfassung freigegeben werden sollen. (mz)