Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Feuer zerstört Dessaus Tivoli
DESSAU-ROSSLAU/MZ. - Doch der Schein trügt: Zehneinhalb Stunden haben die Feuerwehren der Doppelstadt in der Nacht ein Feuer bekämpft, das den ganzen Dachstuhl des seit langem leer stehenden Gebäudes zerstörte. Auf 80 000 Euro wird der Sachschaden geschätzt.
0.38 Uhr war in der Rettungsleitstelle der Notruf eingegangen. Die Alarmierung konnte ausbleiben. Dutzende Kameraden der Feuerwehr waren seit zwei Stunden in der Askanischen Straße im Einsatz. Dort stand der Dachstahl des ehemaligen Urania-Gebäudes in Flammen. "Wir haben die Schläuche liegen gelassen und sind gleich weiter gefahren", sagte Einsatzleiter Enrico Pollack. Das Feuer war weithin zu sehen.
Vor Ort am Tivoli gestaltete sich der Löscheinsatz kompliziert. "Wir mussten zwei Bäume fällen, um Platz für die Drehleiter zu bekommen", erklärte Pollack, der noch mit einer anderen Schwierigkeit zu kämpfen hatte. "Wegen erhöhter Einsturzgefahr konnten wir keinen Innenangriff starten."
Über drei Stunden dauerte es, ehe das Feuer unter Kontrolle war. Der Einsatz war damit aber noch längst nicht beendet. Bis 11 Uhr mussten immer wieder Glutnester abgelöscht werden. Bis dahin war auch die Amalienstraße gesperrt, musste der Verkehr umgeleitet werden. Am Ende waren insgesamt 67 Kameraden der Dessau-Roßlauer Berufsfeuerwehr sowie der Freiwilligen Wehren Alten, Waldersee, Süd und Roßlau im Einsatz.
Die Ermittlungen zur Brandursache hat die Dessauer Kriminalpolizei übernommen. Es wird von Brandstiftung ausgegangen. Die räumliche und zeitliche Nähe der beiden Tatorte macht sogar einen Zusammenhang wahrscheinlich.