Start war Anfang August Roßlauer Werft begrüßt Nachwuchs - Elf Azubis haben ihre Ausbildung begonnen

Rosslau/MZ - Neun von den jungen Leuten vor dem Werkstor stecken schon im nigelnagelneuen „Blaumann“, zwei in Straßenkleidung. Im Halbkreis stehen weiter die Ausbildungsleiter für künftige Konstruktionsmechaniker und Industriekaufleute - auch sie im berufsadäquaten Dress. Zur Feier des Tages fehlt auch der Geschäftsführer der Roßlauer Schiffswerft nicht, um seine neuesten und jüngsten Mitarbeiter zu begrüßen.
In der Werft beginnt zum Monatsbeginn August für zehn junge Männer und eine Frau die Lehrzeit. Die zierliche Berenike Mandt setzt sich künftig übrigens nicht auf einen Bürostuhl, sondern wird zuerst an Werkbank, Schweißbrenner oder Bohrmaschine stehen.
Mädchen im Männerjob
Insgesamt erhöht sich die Zahl der Lehr-Mädchen bei den Konstruktionsmechanikern jetzt auf drei. Zwei sind mittlerweile bereits im zweiten Lehrjahr. Über alle drei Lehrjahre summiert sich die Gesamtzahl bei den Konstruktionsmechanikern auf 29. Bei den Industriekaufleuten sind es nun insgesamt fünf.
Die weibliche Verstärkung der Azubi-Männerunde 2021 hat auch weitesten Weg gesucht und gefunden. Berenike ist aus Bonn direkt von der Schulbank nach Dessau-Roßlau gekommen. Nein, nicht wegen der Lehre, sondern wegen ihrem Freund aus der Mulde- und Elbestadt, sagt sie lächelnd.
Eine frühere Verbindung zwischen Bonn und der Werft Roßlau aber gibt es dennoch, wirft Thomas Arndt vom Werft-Betriebsrat ein: Nahe des Bonner Stadtzentrums hatte das Dessau-Roßlauer Unternehmen 2019/20 eine Straßenbrücke über fünf Bahngleise der Rheinstrecke und zwei der Stadtbahn gebaut. „Da haben wir bei dir zuhause schon mal satte 650 Tonnen Stahl verbaut, Kollegin“, scherzen Arndt und Turtschan. „Und was habe ich die Sperrungen über Jahre verflucht“, so Azubine Mandt.
Fahrt zu den Standorten
Der erste Arbeitstag für Auszubildende gehört naturgemäß den zu erledigenden Wegen. Der Vorstellungsrunde folgt der Betriebsrundgang über das Werftgelände und zu den künftigen Arbeitsstätten.
Die ersten Eindrücke verdauen können die Neu-Werfter an ihrem ersten Arbeitstag dann bei einem von der Geschäftsführung spendierten Mittagessen in der Betriebskantine. Für den Nachmittag standen dann Kurzbesuche an - am Dessauer Unternehmensstandort Erich-Köckert-Straße beim einstigen Stahlbau und im Elbewerk Roßlau. Die Schiffswerft ist eben weit aufgestellt.