Roßlauer Schiffswerft Roßlauer Schiffswerft: Dampfzylinder und Kurbelwelle
Roßlau/MZ. - Zuwachs in der Roßlauer Werft: Nachdem bereits Ende Oktober der Glattdeckdampfer "Diesbar" der Sächsischen Dampfschifffahrts-Gesellschaft hier festgemacht hatte, traf am Donnerstag der historische Raddampfer "Kurort Rathen" von eben dieser Gesellschaft in Roßlau ein. Gegen 11 Uhr näherte der Oberdeckdampfer sich aus Richtung Coswig und machte dann im Becken der Werft vor der "Diesbar" fest. An der Seite führte er den Schiffsanleger der Stadt Pirna mit, das nachfolgende Fahrgastschiff "Lilienstein", das noch am selben Tag die Rückfahrt nach Dresden absolvierte, brachte den Anlegeponton der Stadt Wehlen mit in die Werft Roßlau.
Während bei der "Diesbar" der größte Teil der Arbeiten auf den Ausbau des undichten Steuerbord-Dampfzylinders, dessen Erneuerung in Zeithain und den Wiedereinbau entfällt, sind bei der "Rathen" Abnutzungserscheinungen an der Kurbelwelle zu beseitigen.
Der Verantwortliche für beide Projekte, Manfred Flügel, erklärte weiter: "Die sind ziemlich stark. Wir bauen die Kurbelwelle aus, dann geht sie in eine Spezialwerkstatt, wo sie mechanisch weiter bearbeitet wird. Unsere Sache ist dann wieder der Einbau der aufgearbeiteten Welle."
Außerdem werden von den Werftarbeitern bei der "Kurort Rathen" alle anderen Lagerstellen überholt. "Bis hin zu den Schaufelrädern", erklärte Flügel. "Die Schaufelräder an sich bekommen jeweils eine völlig neue Buchse, alles was sich daran bewegt, wird erneuert."
Doch zuvor geht die "Kurort Rathen" erst einmal in die Akener Georg-Placke-Werft. In der hundertprozentigen Tochter der Roßlauer Werft, wo sie mittels der dortigen "Slip"-Anlage trockengelegt wird, soll so eine Bodenuntersuchung ermöglicht werden. Dabei geht es vor allem um Blechdickenfeststellungen am Rumpf.
Des weiteren wird dort der Ruderschaft ausgebaut und aufgearbeitet. "Das wird in etwa 14 Tage dauern, dann ist das Schiff wieder in Roßlau, und wir beginnen mit der Kurbelwelle und anderen Bauteilen", erläuterte Manfred Flügel die zeitliche Schiene. Die sieht insgesamt so aus, dass die beiden Dampfschiffe im März fertiggestellt sein sollen, damit sie in der kommenden Saison wieder für die Sächsischen Dampfschifffahrts-Gesellschaft auf Tour gehen können.
Die beiden mitgebrachten Landungsbrücken von Pirna und Wehlen erhalten in der Werft ebenfalls eine gründliche Kur verabreicht. Flügel: "Sie bekommen aus Sicherheitsgründen zwei neue Querschotte ins Innere gesetzt. Dazu werden sie an Land gehievt und aufgeschnitten." Beide werden obendrein mit neuen Laufstegen versehen. Sie sollen ebenfalls im März 2002 wieder nach Sachsen in ihre Heimatstädte zurückkehren.