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Regelung beim Dosenpfand Regelung beim Dosenpfand: «P-System» sorgt für noch mehr Verwirrung

Von Thomas Német 03.10.2003, 15:22

Könnern/Bernburg/MZ. - Ein "P-System" soll alles einfacher machen. Gemäß dieser Regelung können Dosen und Einwegflaschen bundesweit dort zurück gegeben werden, wo ein Händler gleichartige Verpackungen vertreibt. Die Realität sieht anders aus. Die Mitarbeiter des Discounters Aldi in Könnern weigern sich, die Fantadose zurück zu nehmen.

Aldi habe separate Rücknahme-Systeme, bei denen nur die eigenen Getränkeflaschen zurück genommen werden. Andere Ketten, unter anderem Edeka, vertreiben nur noch Mehrwegflaschen und nehmen keine Dosen an. Im Könneraner Minimal-Markt die gleiche Situation. Hier beteuert Marktleiterin Gabriele Fruttig, nur eigene Einwegflaschen zurück nehmen zu müssen. Nicht mit "P-System".

An der Esso-Tankstelle in Bernburg gild das P. Ines Rosemaier erklärt, welche Dosen und Einwegflaschen an ihrer Tankstelle zurück genommen werden. Ein Blick auf die Fantadose genügt. "Nein, die nicht, der fehlt das P", sagte sie.

Auch der Lebensmitteleinzelhändler in Peißen schüttelt mit den Kopf. "Diese Dose nehme ich nicht zurück", sagt er. Zwar vertreibt er in seinem Laden Fantadosen, aber ohne den Kassenbon läuft nichts, egal ob mit oder ohne P.

Die Feinkosthändlerin Adelheid Weidner aus Bernburg: "Läden unter 200 Quadratmeter sind nicht verpflichtet, fremde Dosen aus dem P-System zurück zu nehmen." Und in ihrem Geschäft würden in in Zukunft ohnehin nur noch Mehrwegverpackungen vertrieben. Das sei schließlich einfacher und sie müsse ihre Freizeit nicht dazu opfern, bergeweise Informationsmaterial zu den Neuregelungen zu studieren, meinte die Einzelhändlerin.

Mehrweg ist auch der Ausweg für Jens Born aus Könnern. Als Kunde setzt er seit einem halben Jahr auf Pfandflaschen. Pfandmarken, Bons, Coupons, P-System - das will sich der 45-Jährige ersparen.