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Public Viewing in Dessau Public Viewing in Dessau: Daumendrücken hilft

Von Danny Gitter 26.06.2014, 19:49
Daumendrücken für die deutsche Mannschaft: Der Rathaushof war gut gefüllt, auch wenn es bis zum Anpfiff regnete.
Daumendrücken für die deutsche Mannschaft: Der Rathaushof war gut gefüllt, auch wenn es bis zum Anpfiff regnete. Sebastian Lizenz

Dessau/MZ - Was für einen Unterschied 90 Minuten mit Halbzeitpause ausmachen können. Nicht nur dass Deutschland mit 1:0 gegen die USA souverän das letzte Gruppenspiel gewann und damit ganz sicher als Gruppenerster ins Achtelfinale zog, auch die Stimmung in Dessau rund um das Rathaus hellte sich gestern Abend nicht nur vom Wetter her schnell auf.

Hoffen auf den Einzug ins Viertelfinale

„Am Ende ist es doch nicht so schlimm gekommen, wie befürchtet“, war Dirk Werner, der Gastronom in der Stadtwerke Fan-Arena, sichtlich erleichtert. Dabei hatte er weniger den sportlichen als vielmehr den geschäftlichen Aspekt im Sinn. Denn Werner fiebert bei jedem WM-Spiel der Deutschen doppelt mit: persönlich als Fan und als Geschäftsmann. „Bei fünf gut besuchten Spielen bleibt am Ende des Turniers ein kleiner Gewinn“, so der Gastronom. Also mindestens das Viertelfinale müssen die Deutschen erreichen. Nach diesem Donnerstag besser noch mindestens das Halbfinale. Wegen des langanhaltenden Regenschauers vor dem Anpfiff wurde diesmal in der Fan-Arena vieles auf Sparflamme gehalten. Den Bratwurststand stellte Werner erst gar nicht auf.

Die Getränkestände halbierte er. Der DJ nahm erst eine Viertelstunde vor Spielbeginn - noch mit Regenschirm - seine Arbeit auf. „Trotzdem müssen wir die Security und den Krankentransport in voller Einsatzstärke bereitstellen“, erklärte Werner. Das kostet, genauso wie die Übertragungsrechte, die Gema-Gebühren und die gastronomische Infrastruktur in der Arena. Durch das schlechte Wetter drohte die Veranstaltung gestern zum Flop zu werden. Viele Fans zögerten, in den Rathausinnenhof zu kommen. Erst als zum Spielbeginn der Regen aufhörte, füllte sich die Fan-Arena zusehends. „Am Ende konnte Ralph Hirsch, der Dessau-Roßlauer Sportamtschef, 800 Besucher vermelden. Insgesamt 1500 passen rein. „Solch einen ergiebigen Regen hatten wir vor einem Spiel seit 2006, dem Bestehen der Fan-Arena, nicht mehr“, sagte Hirsch. Dadurch entging den Besuchern auch manche geplante Überraschung.

Sambatänzerinnen bringen Rio nach Dessau

Vor dem Anpfiff und in der Halbzeitpause sollten ursprünglich auf der großen Bühne drei Sambatänzerinnen zusätzlich für Stimmung sorgen. Wetterbedingt konnten die brasilianisch anmutenden Chemnitzerinnen nur drinnen im VIP-Bereich tanzen. Petra Richter-Brüning, bei den Stadtwerken für Eventmarketing zuständig, verspricht für die kommenden Deutschlandspiele weitere Überraschungen für die Fans im Rathausinnenhof.

Mit viel weniger Show begnügte sich das Publikum in der angrenzenden Zerbster Straße. Jeweils einen großen Fernseher, eine bequeme Sitzgelegenheit und ausreichend Essen und Trinken sind das Konzept der „CuBar“ und das des benachbarten „Schlemmer-House“. Dort wurde bislang auch jedes WM-Spiel übertragen. „Bisher lief es ganz gut“, so Matthias Brief, Mitinhaber der beiden Lokale.

„Natürlich ist bei Deutschlandspielen das meiste los.“ Aber auch viele ausländische Touristen, etwa aus Frankreich oder Holland, schauen sich die Spiele ihrer Nationen gerne an, ergänzt Briefs Geschäftspartner Manfred Hesse. In beiden Lokalen rollt der Ball schon wieder am Wochenende. Und am Montag wird es für die Deutschen ernst. Dessau schaut wieder zu.

Ein brasilianische Tanzgruppe sorgte für extra Stimmung.
Ein brasilianische Tanzgruppe sorgte für extra Stimmung.
Sebastian Lizenz
Auch in der CuBar regiert König Fußball.
Auch in der CuBar regiert König Fußball.
Sebastian Lizenz