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Produktionsstätte auf Weltniveau

Von Steffen Brachert 18.03.2008, 19:21

Dessau-Roßlau/MZ. - 19 Projekte in der Wahl

19 Projekte wurden im Jahr 2008 für diesen Preis vorgeschlagen und von der renommierten Internationalen Gesellschaft für Pharmazeutische Technik, einer unabhängigen Organisation, die sich weltweit der Förderung und Innovation im Bereich der pharmazeutischen Technologie widmet, bewertet. "Das wir jetzt am 27. März den Preis kriegen", sagt Blossey, "das ist schon eine riesen Sache. Es zeigt, dass wir hier am Standort Technologien auf Weltniveau haben." Pro Jahr werden weltweit nur fünf solcher Preise vergeben.

Im Jahr 2005 wurde auf dem IDT-Biologika-Firmengelände in Tornau der Grundstein für ein neues Produktionsgebäude für die Herstellung von Humanimpfstoffen gelegt. 18 Monate später war auf 1 740 Quadratmetern ein dreigeschossiges, hochmodernes Produktionszentrum entstanden, an dem 90 Firmen gebaut hatten, von denen 52 aus Mitteldeutschland kamen. Alle zusammen schafften etwas kaum Vorstellbares: Das "Haus 201", so der offizielle Name des Neubaus, wurde eine Million Euro preiswerter als geplant. 23,4 Millionen Euro investierte die IDT Biologika GmbH insgesamt. Es ist gut angelegtes Geld.

"Das neue Produktionsgebäude vereint wissenschaftlich technologischen Fortschritt mit Offenheit und Transparenz in der Sterilproduktion", lobt die Jury 2008 die IDT Biologika GmbH für ihr Engagement, ihr Konzept und ihre innovativen Technologien zur Fertigung von Humanimpfstoffen. Die Auszeichnung für das neue Produktionsgebäude erfolgt vor allem für das organisatorische Gesamtkonzept, verschiedene virale Erreger in einem Gebäude unter streng voneinander getrennten Bedingungen zu produzieren. Das hat Folgen: Mit dem neuen Produktionsgebäude verfügt das Dessauer Traditions-Unternehmen über das modernste Know-how zur Herstellung von Humanimpfstoffen. Dies macht das Unternehmen weltweit führend bei der Herstellung und Prüfung zukunftsträchtiger Humanimpfstoffe.

"Sterilität muss nicht leblos sein", erklärt Blossey. Das sei der Grundgedanke beim Neubau der "gläsernen Manufaktur" gewesen. Farbenfreude und Transparenz sollen ein neues Denken in der Gestaltung des Arbeitsumfeldes signalisieren. Ganzflächig verglaste Reinräume, Materialschleusen mit Glastüren und gläserne Verkehrsflächen bilden ebene Oberflächen, ermöglichen Durchblicke durch das gesamte Gebäude und entsprechen gleichzeitig den höchsten Reinheitsanforderungen.

Die Produktionsstätte ist mit modernsten Herstellungstechnologien ausgerüstet und macht die Produktion von rekombinanten Virusimpfstoffen für klinische Prüfungen sowie die spätere kommerzielle Produktion möglich. Aufgrund der hervorragenden technischen und architektonischen Ausführung wird das Gebäude bereits zum jetzigen Zeitpunkt als Referenz und als Ausdruck der Leistungsfähigkeit der IDT Biologika zur Gewinnung und Etablierung neuer Pharmaprojekte genutzt.

Die Firma hat große Pläne. Zukünftig sollen in Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen, biotechnologischen sowie pharmazeutischen Firmen und Universitäten vor allem Impfstoffe gegen gefährliche Infektionskrankheiten wie Tuberkulose, Malaria, Aids und Rotavirusinfektionen bearbeitet werden. Bis 2009 sollen weitere 24 Millionen Euro in eine neue Abfüllanlage investiert werden.

Verdoppelter Umsatz

Seit der Privatisierung der IDT im Jahre 1993 wurden mehr als 150 Millionen Euro in neue Forschungs- und Produktionskapazitäten investiert. Etwa 700 Mitarbeiter sind am Standort beschäftigt. In den nächsten fünf Jahren soll sich der derzeitige Umsatz von 70 Millionen Euro verdoppeln.