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Politik Politik: Grüne können punkten

Von sylke kaufhold 04.12.2013, 20:27
Monika Andrich und Karin Stöbe im Gespräch mit den Mädchen.
Monika Andrich und Karin Stöbe im Gespräch mit den Mädchen. sebastian Lizenz

dessau/MZ - Nadine Schworck hätte noch viele Fragen, die sie Politikerinnen und Politikern stellen möchte. Am Dienstagabend tat sie dies schon einmal im Jugendklub Zoberberg beim Politik-Speed-Dating mit Politikerinnen aus Dessau-Roßlau. So war sie mit Karin Dammann (FDP) ins Gespräch über den Deichbau gekommen und diskutierte mit ihr auch Fragen der Schulpolitik. Ihre Sozialkundelehrerin habe sie auf die Veranstaltung aufmerksam gemacht. „Ich bin gerne hergekommen“, so die Zehntklässlerin der Zoberbergschule, „denn ich interessiere mich sehr für Politik.“ Vor allem sei sie neugierig gewesen, Politikerinnen mal hautnah kennenzulernen.

Die Idee für das Politik-Speed-Dating hatten die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, Sabine Falkensteiner, und Klubchef Christian Altmann. Sie hatten eine Form gesucht, um junge Leute an Politik heranzuführen. Insbesondere im Hinblick der anstehenden Kommunalwahlen im nächsten Jahr. „Ein bisschen mehr Resonanz hätten wir erwartet“, blickt Sabine Falkensteiner in die kleine Runde der Jugendlichen. Doch zufrieden sei sie trotzdem mit dem Verlauf. „Denn die, die da waren, waren unheimlich interessiert.“

Karin Stöbe (Die Linke) bestätigt dies. „Es ist eine gute Idee, um mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen und für sie eine gute Form, Fragen zu stellen.“ Diese Chance nutzte eine Gruppe Mädchen denn auch intensiv. „Sie wollten es genau wissen und hakten kräftig nach“, freuten sich Stöbe und ihre Mitstreiterin Monika Andrich.

Die drei Mädchen fragten die Parteienvertreter u.a., was sie von einem Schulfach Demokratie halten, wie sie Politik den jungen Menschen nahe bringen, was die Parteien tun, damit Mütter arbeiten gehen können, was sie von der Frauenquote halten. Die Antworten schrieben die Jugendlichen auf, um am Ende - nach einer abschließenden Wahlkampfrede jeder Partei - ihren Favoriten zu küren. Die Vertreterinnen von FDP, SPD, Grüne, Pro Dessau-Roßlau, den Piraten, den Linken und der Alternative für Deutschland - die CDU hatte keine Gesprächspartnerin geschickt - versuchten mit ihren Statements noch einmal zu punkten. Dabei differierten sie in den inhaltlichen Aussagen nur wenig. Die einen wurden konkreter und praxisnaher, andere verloren sich in allgemeinen Aussagen.

Die SPD hatte sogar ministerielle Unterstützung am Tisch. Justiz- und Gleichstellungsministerin Angela Kolb war Gast des besonderen Speed Datings. Sie schlug vor, solch eine Veranstaltung auch mal mit Stadträten zu ausschließlich städtischen Themen zu machen.

„Wir werden auf jeden Fall in dieser Richtung weitermachen“, versprach Christian Altmann.

Im Ergebnis des Nachmittags vergaben die Jugendlichen die meisten Punkte an die Grünen, gefolgt von den Piraten. Je zwei Punkte erhielten die FDP, die AFD und Pro Dessau-Roßlau. SPD und Linke konnten keinen Sympathiepunkt verbuchen.