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Parken an der Burg Rosslau Parken an der Burg Rosslau: Die Südstraße ist tabu

Von Heidi Thiemann 28.12.2015, 17:58
Straße zu eng, Bordsteine zu hoch. Bei Veranstaltungen auf der Wasserburg kann nicht mehr auf der Südstraße geparkt werden.
Straße zu eng, Bordsteine zu hoch. Bei Veranstaltungen auf der Wasserburg kann nicht mehr auf der Südstraße geparkt werden. Sebastian Lizenz

Rosslau - Das Weihnachtsfest ist Geschichte. Der Weihnachtsmarkt in Roßlau auch. Und trotzdem lohnt ein Blick zurück und nach vorn. Denn etwas war in diesem Jahr dort anders. Zumindest für die Besucher, die zur Wasserburg mit dem Auto kamen. Zwar galt auf der Südstraße wie in den Vorjahren Tempo 30, doch Parken war nicht erlaubt. „Mit der Erneuerung der Südstraße fehlen die dortigen Parkmöglichkeiten doch ganz offensichtlich“, hieß es im Bericht der MZ zu den nicht mehr vorhandenen ca. 65 bis 70 Stellmöglichkeiten. In sozialen Netzwerken war die Kritik harscher: „Da fährt man ne halbe Stunde durch Roßlau, sperrt die Straßen, kein Parkleitsystem für die Besucher und dann schickt man die Politessen los, um die Besucher des Weihnachtsmarktes noch abzuzocken.“

Auch in Zukunft keine Parkmöglichkeiten

Doch auch in Zukunft - ob zum Ostermarkt, Mittelaltermarkt oder anderen Veranstaltungen auf der Burg - wird es keine Parkmöglichkeit entlang der Südstraße geben. „Es war die erste Veranstaltung nach der Baumaßnahme. Alle müssen sich auf diese Situation neu einstellen. Gefühlt hat alles funktioniert“, finden Kulturamtsleiter Steffen Kuras und Almuth Scharge, Abteilungsleiterin im Amt für öffentliche Sicherheit und Ordnung.

Doch warum kann auf der Südstraße nicht mehr geparkt werden? Die vormals bis zu elf Meter breite Straße wurde durch den hochwassersicheren Ausbau um 1,60 Meter reduziert. Dadurch reicht der Platz nicht mehr, dass trotz parkender Autos das beidseitige Vorbeifahren möglich ist, erklärt Torsten Gille, Sachbearbeiter Allgemeine Verkehrsorganisation in der Verkehrsbehörde der Stadt.

Alternativen nicht realisierbar

Könnte die Straße nicht aber zur Einbahnstraße erklärt werden wie zu Baustellenzeiten? „Eine Baumaßnahme ist immer etwas anderes“, sagt Gille. Die Südstraße (B 187) ist Teil der Bedarfsumleitung der Autobahn 9. Die bekomme man nicht wegen eines Weihnachtsmarktes gesperrt. Und selbst wenn: Wer soll’s bezahlen? Der Veranstalter, in diesem Fall der Burgverein, wäre überfordert.

Auch die Variante, auf der Südstraße halb auf dem Gehweg zu parken, geht laut Gille nicht. Der südliche Bereich ist neu gebaut und Teil der Hochwasserschutzanlage, „der steht damit nicht zur Verfügung“. Und auf der nördlichen Seite würde zum einen der Fuß- und Radweg eingeschränkt, zum anderen sei der Bordstein zu hoch, als dass hier alle - auch tiefer gelegte - Fahrzeuge gefahrlos parken könnten.

"Abzocken diente dem Schutz der Anwohner"

„Man war bisher verwöhnt, den Veranstaltungsort auf kürzestem Weg zu erreichen“, sagt Scharge. Parken, machen sie und die beiden anderen Gesprächspartner in einem Gespräch mit der MZ aufmerksam, könnten Besucher im weiteren Umfeld der Burg - auf dem Marktplatz, auf dem Luchplatz, am Schillerplatz oder in der Karl-Liebknecht-Straße bei der Feuerwehr. Nicht möglich sei das z.B. am Schlossgarten oder in der Küchenbreite, denn man müsse auch an die Anwohner denken, erklärt Kuras. Knöllchen, so Scharge, seien nur im ausgewiesenen absoluten Halteverbot verteilt worden. „Das ,Abzocken’ diente dem Schutz der Anwohner“, so Kuras.

Künftig, zieht Gille ein Fazit, müssten die Veranstalter den Bereich Öffentlichkeitsarbeit aufwerten und auf vorhandene Parkplätze hinweisen. Dass es die in Roßlau zur Genüge gibt, hätten schließlich die weitaus größeren Feierlichkeiten zu Roßlau 800 bewiesen. Auch mit dem Bus zu kommen, sei für Besucher eine Alternative. (mz)