Operninszenierung Operninszenierung: Don Giovanni im Schatten seiner verführten Frauen
Bernburg/MZ. - Der vermummte Don Giovanni will die Tochter eines hochrangigen Komturs, Anna, verführen. Es gelingt ihm aber nicht, unbehelligt zu entkommen. Im folgenden Duell ersticht Don Giovanni den Komtur. Donna Anna (Dilek Gecer), vergeht vor Trauer und Schmerz um den toten Vater. Ihr Verlobter Don Ottavio soll die Ermordung des Vaters rächen. Da taucht die hochschwangere Elvira (Jane Hughey), eine verflossene Geliebte Don Giovannis, auf. Dieser hat sein nächstes "Opfer" auf einer Bauernhochzeit schon in der blonden Zerlina (Bianca Schatte) gefunden. Noch vor dem Traualtar gelingt es dem Charmeur Zerlina in seinen Bann zu ziehen: "Du hast so zuckersüße Lippen. Deine weißen kleinen Hände fühlen sich wie Samt an und sie duften nach Rosen". Auf Knien, mit einer Rose in der Hand bittet er Zerlina auf sein Schloss. "Ich fühle ein Verlangen. Es zittert mir das Herz. Ich kann nicht widerstehen," singt Zerlina.
Die beiden liegen engumschlungen auf knallroten Laken, Rosenblätter regnen vom Himmel. Mitten im Liebesrausch kommt Elvira hinzu. Sie will Zerlina vor dem Unglück bewahren. Donna Anna und Don Ottavio sind weiterhin auf der Suche nach dem Mörder von Annas Vater. Plötzlich erkennt Anna, dass sie ihn in Don Giovanni vor sich hat: "Diese Augen, diese Stimme!" Die Opfer schließen sich zusammen. Zu Beginn des zweiten Aktes kündigt Leporello Don Giovanni die Zusammenarbeit auf, doch lässt er sich gegen Bezahlung zu einem Kleidertausch überreden. Währenddessen beweist sein Herr seine Respektlosigkeit vor den Toten. Er lädt das Standbild des Komturs zum Essen auf sein Schloss ein.
Ein letzter Versuch Elviras, Don Giovanni zu bekehren, scheitert: Er will weiterhin "Jagd auf die Frauen" machen. Nichts ahnend genießt der Weiberheld Wein in seinen Gemächern als Blitze zucken. Paukenschläge signalisieren das kommende Unheil: Das Standbild des Komturs erscheint. Weil aber Don Giovanni nichts bereut, wird er in das Reich der Hölle überführt.
Carsten Siegfried Arbel als Don Giovanni blieb als Casanova etwas blass. Der "Schmelz" in der Stimme fehlte und auch etwas arm an Mimik und Gestik, um Frauen wirklich zu verführen. Dominanter waren da die beiden Frauen Donna Anna und Donna Elvira. Vor allem Letztere stach stimmgewaltig mit ihrem Mezzosopran heraus.