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Neustart für Damaschkecenter Neustart für Damaschkecenter in Dessau: Neuer Discounter hat Mietvertrag unterschrieben

Von Heidi Thiemann 18.10.2018, 05:00
Im kommenden Jahr zieht wieder ein Nahversorger ins Damaschkecenter.
Im kommenden Jahr zieht wieder ein Nahversorger ins Damaschkecenter. Thomas Ruttke

Dessau - Die Zeichen für das Dessauer Damaschkecenter stehen auf Zukunft: Dort wird sich wieder ein Nahversorger ansiedeln. Die Mietverträge ab Februar sind unterschrieben, bestätigte Stefan Ertl, verantwortlicher Manager von FCR Immobilien in München.

„Wir haben immer an den Standort geglaubt“, sagt er. „Wir wissen um dessen Bedeutung und dass überwiegend ältere Menschen, viele zu Fuß oder mit dem Rad, hier einkaufen kommen. Aber es war schwierig, einen Nachfolger zu finden.“ Den neuen Mieter nennt er einen „Glücksfall“.

Der Mieter ist Edeka Minden-Hannover. Zum Ende des ersten Quartals 2019, so Pressereferentin Miriam Pöttker, „ist die Eröffnung eines NP-Marktes geplant“. Vor der Eröffnung seien noch Renovierungsarbeiten nötig. Einen NP-Markt gibt es bereits in der Heidestraße, den Edeka „gerne erweitern möchte“, wie Pöttker sagt. „Gespräche mit der Stadt laufen aktuell noch.“ Die beiden Märkte in der Heidestraße und im Damaschkecenter „betreiben wir parallel und sichern damit die Nahversorgung vor Ort“.

3.000 Kunden hatten mit ihrer Unterschrift versuchten, Aldi zum Bleiben zu bewegen

Um diese Nahversorgung wurde vor einem halben Jahr im Bereich Törten gebangt. Nach dem Wegzug von Aldi stand insgesamt ein großes Fragezeichen hinter der Zukunft des Standortes an der Damaschkestraße. Weshalb rund 3.000 Kunden mit ihrer Unterschrift versuchten, den Discounter zum Einlenken zu bewegen. Das klappte nicht. Er zog aus. Der Bäcker war schon zuvor weg, später folgte der Fleischer.

Die Köthener Fleisch- und Wurstwaren GmbH hatte aber angekündigt, zurückkommen zu wollen, wenn wieder ein Nahversorger einzieht, erklärte Geschäftsführerin Christina Lahne damals. „Nun freuen wir uns auf die Rückkehr“, sagt sie jetzt. Etwa ab März, schätzt sie, werde die neue Filiale öffnen. „Wir machen den Ladenbau neu, erweitern unseren Imbissbereich“, kündigt sie auch diverse Veränderungen an.

Veränderungen wird es nicht nur dort geben, erklärt FCR-Manager Stefan Ertl. „Das gesamte Objekt wird aufgewertet und modernisiert.“ Neben den Umbauten im Inneren wird es auch außen einen neuen Anstrich geben. Neu gemacht wird ebenfalls der Durchgang, der vom Parkplatz zu dem Einkaufsbereich mit Discounter, Fleischer und Bäcker führt. Ein Bäcker für den Standort wird noch gesucht.

Sogar Oberbürgermeister Peter Kuras hatte sich vor seiner Erkrankung für das Damaschkecenter eingesetzt

„Erst war es nur ein Gerücht, jetzt wird der Standort tatsächlich wiederbelebt“, ist Rita Bahn-Kunze, Vorsitzende des Stadtbezirksbeirates Süd, Haideburg, Törten, froh. Sie hatte auf der jüngsten Sitzung die Nachricht von der Wiederbelebung des Centers öffentlich gemacht.

Auch Wolfgang Reinhardt, der im Damaschkecenter ein Raumausstatter-Geschäft führt, ist erleichtert. „Wie alle anderen Bestandsmieter auch“, erzählt er. „Die Geschichte findet jetzt ein gutes Ende.“ Die Sorge vor einem halben Jahr: Der Weggang des Nahversorgers könnte das Aus für die anderen 13 Geschäfte des Centers bedeuten. 50 bis 60 Arbeitsplätze hängen daran.

Reinhardt, der seit der Entstehung und Eröffnung des Centers am 28. Oktober 1992 mit diesem verbunden ist, hatte sich deshalb an den Vermieter und an die Stadt gewandt, legte die Unterschriftenlisten aus. Sogar Oberbürgermeister Peter Kuras persönlich habe sich vor seiner Erkrankung sehr für den Standort eingesetzt. „Er wollte Klarheit.“ Und die, ist Reinhardt froh, ist jetzt gegeben. (mz)