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Neues Bauhausmuseum Neues Bauhausmuseum in Dessau: Ärger um Zentralhaltestelle - Wunschlösung zu teuer

Von Heidi Thiemann 04.04.2019, 05:00
Die Projektion zeigt die neue Zentralhaltestelle. Daneben ist das jetzige Provisorium für Bus- und Straßenbahnfahrgäste zu sehen.
Die Projektion zeigt die neue Zentralhaltestelle. Daneben ist das jetzige Provisorium für Bus- und Straßenbahnfahrgäste zu sehen. DVG

Dessau - Für die neue Zentralhaltestelle am Bauhausmuseum und am Rathaus-Center gibt es einen neuen Entwurf. Die eigentlich geplanten Wartehallen aus Stahl und Beton kommen nicht. Die Kosten sind explodiert, sagte Torsten Ceglarek, Chef der Dessauer Verkehrs GmbH (DVG).

Nach Ausschreibung waren die Angebote für die Zentralhaltestelle viel zu teuer

Für das derzeit noch bestehende Wartestellen-Provisorium in der Kavalierstraße sei zusammen mit Fachplanern des Bauhauses nach einer Lösung gesucht worden. „Doch es gab Probleme“, erklärte Ceglarek im Bauausschuss. Auf die öffentliche Ausschreibung hin habe sich niemand gemeldet. Bei der zweiten Runde wurden Firmen direkt angesprochen. Und die veranschlagen Kosten in Höhe von 1 Million beziehungsweise 800 000 Euro. „Das können wir nicht verantworten“, so der DVG-Chef.

Die hohen Kosten erklären die Firmen mit der Sonderanfertigung. Auch das Material, die Stahl-Beton-Kombination, würde sich auf den Preis auswirken. „Deshalb haben wir eine andere Lösung gesucht, die wir bezahlen können.“ Als Budget seien 450 000 Euro veranschlagt.

Für neuen Entwurf wird ein Wartehallen-Systemanbieter genutzt

„Wir hoffen, dass wir deutlich darunter bleiben können“, sagte Ceglarek und präsentierte den Haltestellen-Entwurf mit einem Wartehallen-System der Firma Mabeg. Diese ist Spezialist in den Bereichen Stadtmobiliar und Fahrgastinformation. Auch die neuen Haltestellenbereiche am Busbahnhof sind mit Wartehallen von Mabeg ausgestattet.

Die Lage der Zentralhaltestelle sei unverändert, so Ceglarek. Die Größe - acht mal 15 Meter - bleibe. Der Wartebereich erhalte Sitzmöglichkeiten, Windschutzscheiben, Fahrgastinformationen und einen Fahrscheinautomaten. „Wir müssen das bis Ende August realisieren“, erklärte der DVG-Chef, dass die Zeit drängt.

Neue Haltestelle stößt bei Stadträten auf wenig Begeisterung

Auf Begeisterung stieß das Vorhaben im Ausschuss nicht. „Das ist ein Nullachtfünfzehn-Entwurf“, kritisierte Thomas Busch vom Liberalen Bürgerforum/Die Grünen. Er plädierte dafür, lieber das bestehende Provisorium aufhübschen, neu zu planen und sich nicht unter Zeitdruck setzen zu lassen. Wenn aber der Bau des Bauhausmuseums bei Kritikern den Eindruck mache, dass er schnell fertig werden soll und nicht viel kosten darf, meinte Hans Tschammer (SPD), „dann passt die Haltestelle doch dazu“.

Auch der Ausschussvorsitzende Ralf Schönemann (Linke) zeigte sich nicht gerade angetan, brachte aber Verständnis auf: „Wir sollten am 8. September komplett sein und niemanden im Regen stehen lassen.“ An dem Tag wird das Bauhausmuseum eröffnet. (mz)