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Neuerscheinung Neuerscheinung: 111 Orte, die ein echter Mann gesehen haben muss

Von Steffen Brachert 15.10.2013, 13:32
Da ist das dritte Buch: Oliver Schröter präsentiert sein neuestes Werk.
Da ist das dritte Buch: Oliver Schröter präsentiert sein neuestes Werk. PRIVAT Lizenz

Dessau/Leipzig/MZ - Das erste Buch war für Oliver Schröter ein Heimspiel. 111 Orte in Leipzig, die man gesehen haben muss? Für einen Dessauer, der seit vielen Jahren in Leipzig lebt, waren die schnell gefunden - und zu Fuß und mit dem Fahrrad erkundet. Das zweite Buch war schon aufwändiger. 111 Orte in Sachsen, die man gesehen haben muss. Zwischen Zwickau, Plauen und Torgau waren die Touren weiter, aber nicht weniger interessant. Der Kölner Emons-Verlag präsentierte das Buch 2012 zur Buchmesse in Leipzig. Es war ein Erfolg, der gefeiert werden musste. Verleger Hejo Emons bat zu einem Essen, bei dem die nächste Idee entstand. Ein Buch für echte Männer. Ein Buch für ganz Deutschland.

Klischeelampen leuchten

„Da sind erst einmal alle Klischeelampen angegangen“, erinnert sich Oliver Schröter an das vergangene Jahr. Auf einer ersten Liste standen zehn, fünfzehn Stichpunkte, von denen viele wieder verworfen wurden. „Ich wollte Dinge, die ich ruhigen Gewissens empfehlen kann.“ Aufregende. Interessante. Schräge. Gefährliche. Schröter wollte einen Kompass für moderne Abenteurer. Seit dieser Woche liegt das Ergebnis im Buchhandel: „111 Orte für echte Männer, die man gesehen haben muss.“

Was echte Männer sind? Schröter macht die Frage zur Antwort. „Echte Männer sind Männer, die echt sind. Männer, die selbstbestimmt ihr Leben gestalten, Verantwortung dafür übernehmen und sich Freiräume schaffen.“ Freiräume, in denen man(n) auf die Zugspitze klettern und das Jägermeister-Stammwerk in Wolfenbüttel erkunden kann, in denen man(n) sich in die Fluten des Kanuparks Markleeberg stürzt, am Rhein Gold schürft, im Hamburger Miniaturwunderland den Traum einer Modelleisenbahn träumt oder durch das Levi-Strauss-Museum in Buttenheim streift.

„Wir haben unsere Herangehens-weise irgendwann umgedreht“, sagt Schröter. Wir? Liane Hartung half bei den Recherchen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Allein war das nicht zu schaffen. „Wir haben überlegt, was echte Männer interessiert - und haben dann geschaut, wo es Angebote dafür gibt.“ Mit der Mischung ist Schröter zufrieden.

Die Region ist fast ein Dutzend Mal vertreten. Ferropolis ist dabei. Der Bunker in Kossa in der Dübener Heide. Das Panzerfahren in Landsberg bei Halle. Der Mythos Porsche in Leipzig. Die Sternburg-Brauerei. Das Völkerschlachtdenkmal. Die Touristiker werden sich freuen. Doch Schröter hat auch auf Details und Geschichten geachtet. Idar-Oberstein steht im Buch. In der Keltenstraße 41 wurde einst Bruce Willis geboren. Schwäbisch Gmünd, wo es ein Bud-Spencer-Freibad gibt, weil der italienische Haudrauf in den 50er Jahren dort mal mit der Schwimm-Nationalmannschaft zu Gast war. Aber auch das Kernkraftwerk Greifswald. Allen sind zwei Seiten gewidmet: Auf der einen stehen 1 870 Zeichen Text. Auf der anderen gibt es Fotos - und Service-Informationen. Es gibt die Adresse. Es gibt Anreise-Infos. Und es gibt noch einen Insider-Tipp. Es sind die bewährten Zutaten der 111er Reihe, von der seit 2008 im Emons-Verlag 79 verschiedene Bücher erschienen sind.

Drei Dinge hatten es Schröter besonders angetan. Die Abtei Königsmünster in Meschede. Ein Kloster, ein Haus der Stille, das Männern bei der Entschleunigung hilft. „Ein faszinierendes Angebot.“ Das Omega-Museum im schweizerischen Biel, das 4 000 Uhren zeigt, darunter eine Uhr, die auf dem Mond war, und eine, die John F. Kennedy bei der Amtseinführung trug. „Da gibt es so viele spannende Geschichten.“ Wie beim FC St. Pauli, der auch beim Nicht-Fußball-Fan Emotionen weckte - und Schröter eines klar machte: So verschieden die 111 Orte sind. „Überall war zu spüren, dass da vor Ort Männer mit Leidenschaft dabei sind.“ Damit andere Männer den echten Mann in sich entdecken können.

Startauflage bei 5 000

5 000 Exemplare beträgt die Start-Auflage des neuen Buches. Es ist zeitlos, deutschlandweit interessant und eine gute Geschenk-Idee. Was Hoffnungen weckt. Ein Autor lebt von verkauften Büchern. Und die nächsten Projekte liegen schon in der Schublade. Vor zwei Jahren noch hatte Schröter Sorge, dass man als Autor zu festgelegt wäre. Vorbei. „Es ist interessant. Es macht Spaß.“ Zürich wäre eine Stadt, die ihn fasziniert. Und was ist mit 111 Orten für echte Frauen, die die gesehen haben müssen? Schröter, der auch für die MZ schreibt, lacht nur. „Warum nicht?“ Als Mann? „Gerade mit einer Co-Autorin könnte das funktionieren.“