Neuer Kita-Caterer besteht Test Neuer Kita-Caterer in Dessau-Roßlau: Dekita will künftig auf Ganztagsversorgung setzen

Dessau - Die RWS Cateringservice GmbH hat als Versorger der Kindereinrichtungen des Dekita-Eigenbetriebes seine Bewährungsprobe bestanden. Dieses Fazit zogen Betriebsleitung und Betriebsausschuss in dieser Woche.
„Es gab Anlaufschwierigkeiten, jetzt läuft die Versorgung gut und auch in der Qualität haben wir einen Sprung nach vorn gemacht“, schätzt der Beigeordnete für Gesundheit und Soziales, Jens Krause, die Arbeit des neuen Caterers ein.
Auch von Eltern würde das Essen als gut und abwechslungsreich beschrieben, Beschwerden habe es kaum gegeben. Die RWS liefert seit dem 1. Juni 1.500 Mittagessen in die Einrichtungen und versorgt vier Kitas voll, also zusätzlich mit Frühstück und Vesper.
Vollversorgung wurde bislang in vier Dekita-Einrichtungen getestet
Noch in diesem Jahr, voraussichtlich im November, will die Leipziger Firma ihre neue Küche in Bitterfeld in Betrieb nehmen. Dann würden Logistik und Lieferung einfacher werden, freut sich Krause über die Realisierung des angekündigten Umzugs.
„Ich habe bei dem Thema Versorgung jetzt ein gutes Gefühl und sehe gute Voraussetzungen, das Thema Ganztagsversorgung auszuweiten“, blickt der Beigeordnete in die nahe Zukunft.
Vier Einrichtungen - Sausewind, Luisenkinder, Villa Kunterbunt und Märchenland - nehmen derzeit an der Vollverpflegung teil. Das heißt, die Kinder bekommen Frühstück, Mittagessen und Vesper von RWS geliefert.
Kitas sollen Speisen künftig aus einem Warenkorb wählen dürfen und vor Ort frisch zubereiten
Der Eigenbetrieb möchte in einem Pilotprojekt die so genannte Komponentenlieferung testen. Das heißt, dass die Kita aus einem Warenkorb, den der Caterer anbietet, Komponenten für Frühstück und Vesper bestellt und die Mahlzeiten daraus in der Einrichtung selbst zubereitet. „Damit würde alles frischer auf den Tisch kommen“, beschreibt Dekita-Leiterin Doreen Rach einen großen Vorteil dieser Variante.
Als Piloteinrichtung ausgesucht hatte sich die Betriebsleitung die Kita Bremer Stadtmusikanten. Letztlich konnten die Eltern aber vom Projekt nicht überzeugt werden und lehnten die dreimonatige Testphase ab.
„Unsere Eltern waren zufrieden mit dem, was sie hatten und fühlten sich wohl auch unterschwellig mit dem Vorwurf konfrontiert, ihre Kinder nicht gesund zu ernähren“, sieht die Vorsitzende des Elternkuratoriums, Doreen Fucke, Gründe für die Ablehnung.
Gesundheitsamt untersagt selbst mitgebrachte Zutaten zur Vesperversorgung
Veränderungen hat der Dekita-Vorstoß für sie aber dennoch zur Folge: Sie dürfen nicht mehr, wie jahrelang praktiziert, Zutaten für die Vesperversorgung in die Kita mitbringen. Das Gesundheitsamt hat dies aus Sicherheitsgründen untersagt, denn die Herkunft der Lebensmittel sei so nicht rückverfolgbar.
Doreen Fucke hält die Idee des „Warenkorbmodells“ prinzipiell für gut, „aber wir waren die falsche Einrichtung für den Start“. Ihrer Meinung nach mache es mehr Sinn, dies in den Einrichtungen zu testen, die schon ganztagsversorgt werden.
Eltern sollen intensiv in den Prozess der Essensversorgung der Kitas eingebunden werden
Die Dekita-Leitung will nun einen neuen Anlauf in der Kita Pusteblume wagen. Noch im Oktober, informiert Jens Krause, soll es dort eine Elternversammlung mit RWS geben.
„Der Caterer war bei den Bremer Stadtmusikanten nicht dabei, das war ein Versäumnis“, denkt der Beigeordnete, der es als sehr wichtig ansieht, die Eltern intensiv in den Prozess einzubinden.
Sprechen sich die Kleinkühnauer Eltern für den Test des „Warenkorbmodells“ aus, soll es im Dezember losgehen. Zubereitet werden die Mahlzeiten dann übrigens von Küchenkräften. „Es müssen nicht die Erzieherinnen machen“, betont Krause. (mz)