Neue Ausstellung Neue Ausstellung: Die Rebellen mal ganz privat und still
Bernburg/MZ/fa. - Die Besucher der neuen Ausstellung im Foyer des Bernburger Theaters geben Martin Setz, dem Geschäftsführer der Bernburger Theater- und Veranstaltungs GmbH, unbedingt recht. Linda McCartney ist nicht nur die Frau des Beatles Paul. Mit ihren Fotografien hat sich die 1998 verstorbene Künstlerin Eigenständiges und Ansehen erworben.
So ist es für jeden um die 50 schon allein Faszination für sich, die Beatles oder Stones im Theater zu entdecken. Das entrückt jeden für einen Augenblick der Gegenwart. Mit Paul, John, George und Ringo, Mick oder Brain kehren die Träume und Sehnsüchte der sechziger Jahre zurück, bekommt der Betrachter eben diesen Lebensgefühl zurück.
Doch Linda McCartney zeigt die Rebellen in ihren Künstlerporträts von einer Seite, die den Fans damals verborgen blieb - egal ob sie im Osten oder im Westen aufwuchsen. Ihre Fotos ähneln gar nicht den Titelbildern auf der "Bravo" oder den Aufnahmen im "Beatclub". Da zeigt sich John schon mit der typischen Nickelbrille ganz nachdenklich. Der bärtige Paul trägt Baby Mary schützend in seiner Jacke. Und Brain Jones, der mit seiner Seetüchtigkeit geprahlt hatte, verkrümelt sich sichtlich unwohl auf seine Bank.
Vielen Idolen, die Linda McCartney mit ihrer Kamera begleitet hat, war nur ein kurzes Leben beschert. Wenn Janis Joplin sang, hielten ihre Fans den Atem an. Jimi Hendrix begleitete jeder auf seiner Luftgitarre. Weit entfernt von der Welt deren Verehrer hat die Fotografin schon damals die Zerbrechlichkeit und Verletzbarkeit dieser unvergessenen Künstler eingefangen.
Bernburg, so Setz, hatte sich ein Jahr um diese Ausstellung bemüht. Dass man auf sie aufmerksam wurde, verdankt er dem erst kürzlich verstorbenen Hans-Jürgen Ertle.