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National Geographic National Geographic: Dessauer Fotograf Thomas Hinsche wird für Fischotter-Foto geehrt

Von Annette Gens 24.09.2018, 20:07
Zweiter Preis vom National Geographic und damit zweitbester Fotograf 2018 ist Thomas Hinsche, der einen Fischotter fotografierte.
Zweiter Preis vom National Geographic und damit zweitbester Fotograf 2018 ist Thomas Hinsche, der einen Fischotter fotografierte. Thomas Hinsche

Dessau - Es ist bitterkalt im Februar. Doch Kälte und Schneeregen halten Thomas Hinsche nicht davon ab, Nacht um Nacht mit einem befreundeten ungarischen Fotografen im Kiskunsàg Nationalpark auszuharren. Irgendwann wird er sich zeigen, der Fischotter. Tagelang wurde das nachtaktive Tier an das Licht gewöhnt, auf das beim Fotografieren im Dunkeln nicht verzichtet werden kann. Jetzt muss er „nur“ noch auftauchen. Und er hat es tatsächlich getan!

„Aufgetaucht“ heißt das Foto, für das der Walderseer Thomas Hinsche jetzt vom National Geographic Magazin in Kooperation mit Olympus zum zweitbesten Fotografen des Jahres 2018 ausgewählt worden ist.

National Geographic Deutschland ist ein Magazin der National Geographic Society, einer der größten gemeinnützigen Wissenschaftsorganisationen weltweit. Sie will Menschen dafür begeistern, sich für ihren Planeten zu interessieren.

In diesem Punkt rennt sie bei Thomas Hinsche offene Türen ein. Denn der 55-Jährige bekam dieses Anliegen quasi in die Wiege gelegt. Sein Großvater Alfred Hinsche leitete nicht nur elf Jahre das Dessauer Naturkundemuseum, sein besonderes Interesse galt der wissenschaftlichen Ornithologie und dem Elbebiber. Enkel Thomas hat sein Faible für Fotografie recht spät entdeckt.

Thomas Hinsche ist seit 12 Jahren mit der Kamera unterwegs

Seit zwölf Jahren ist er mit der Kamera auf der Pirsch. Sehr erfolgreich übrigens, wie gerade eine Ausstellung im Museum für Naturkunde und Vorgeschichte einmal mehr unterstreicht. Rund 40 seiner Bilder der Elbregion zeigen, wie einmalig schön die Heimat ist.

Auch im Elbegebiet gibt es übrigens wieder Fischotter. Nur nicht so viele, wie zwischen Donau und Teiß, wo der Dessauer für seine Ausdauer belohnt wurde. Er hat dafür Randbedingungen gewählt, die ein solch faszinierendes Foto wahrscheinlicher machen.

Thomas Hinsche erwischte Fischotter mit viel Glück

Fischotter, so sagt er, sind im Februar in der Ranz. Da sind sie sicher nicht ganz so vorsichtig. Glück spielt auch immer eine Rolle. Aber Thomas Hinsche sagt über sich, dass „ich immer ein Foto im Kopf habe“ und er das dann offenbar akribisch plant. So wie beim Fischotter, der die Weiber im Kopf hatte und für Hinsche im richtigen Moment und an der richtigen Stelle aus dem Wasser auftauchte.

Der Dessauer Naturfotograf investiert auch an der Elbe viele Stunden für ein gutes Foto. Dafür steht er sehr früh auf. „Eigentlich muss man da sein, ehe die Dämmerung beginnt. Denn aktiv sind Tiere gleich nach Sonnenaufgang“, erklärt Hinsche, der das Fotografieren als Ausgleich zu einer Arbeit in der Qualitätssicherung bei Molinari Rail (früher Waggonbau) sieht.

Thomas Hinsche bringt mit Bildern die Tierwelt nahe

Seine Bilder bringen einem die Tierwelt nahe. Der sich räkelnde Adler, der Eisvogel mit der Beute im Schnabel, der Kolkrabe, der sich vom Skelett eines Rehs bedient - sind zwar nicht im National Geografic abgebildet, aber trotzdem preisverdächtig. Wer Hinsches Bilder sehen möchte. seine Ausstellung „Faszination Natur rund um den großen Strom Elbe“ ist bis zum 30. November im Museum zu sehen. (mz)