Nächste Baustelle auf der A9 Nächste Baustelle auf der A9: Abfahrt Dessau-Süd in Richtung Berlin wird voll gesperrt

Dessau - Die nächste große Baustelle auf der Autobahn 9 steht bevor: Ab Mai wird der Abschnitt zwischen Dessau-Süd und der Muldebrücke in Richtung Berlin erneuert. Im kommenden Monat beginnen zunächst die Vorbereitungen für das Bauprojekt. Ab Juni bis November rollt der komplette Verkehr auf der Fahrbahnhälfte Richtung München. Während der Bauzeit wird die Abfahrt Dessau-Süd in Richtung Berlin voll gesperrt.
„Wir tauschen auf einer Strecke von etwa sieben Kilometern die Fahrbahn aus“, erklärt Steffen Kauert von der Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt Süd. Grund sind Schäden durch so genannten Betonkrebs. 2016 und 2017 waren bereits 14 Kilometer zwischen Bitterfeld-Wolfen und Dessau-Süd erneuert worden.
Die Sanierung des nächsten Teilstücks bis zur Brücke über die Mulde wird nun rund zehn Millionen Euro kosten. Ausgetauscht wird nicht nur die geschädigte Fahrbahn, betroffen sind auch die Leitplanken. Etwa 55.000 Fahrzeuge in beiden Richtungen sind im Bereich der Abfahrt Süd täglich unterwegs.
Schon ab Anfang Juni wird die Abfahrt Dessau-Süd in Richtung Berlin gesperrt
Für Autofahrer bedeuten die Bauarbeiten erneut Einschränkungen. Schon ab Anfang Juni wird die Abfahrt Dessau-Süd in Richtung Berlin gesperrt. Die Umleitungsstrecke nach Dessau führt über die neue B6n-Anschlussstelle Thurland, die bis dahin fertig gestellt sein soll. Von dort aus wird der Verkehr in Richtung Dessau auf die Landesstraße 141, unter anderem über Lingenau, zur B184 geleitet. Wer zum Beispiel in Richtung Bobbau fahren will, der nutzt ebenfalls die Anschlussstelle Thurland und fährt dann über Salzfurtkapelle zur L140 bis zur B184.
„Wann genau im Juni die Abfahrt in Süd gesperrt wird, hängt von den Vorbereitungen ab“, so Kauert. So werden ab Mai auf der Münchener Fahrbahnhälfte unter anderem Nothaltebuchten für Pannenfahrzeuge gebaut, zwei bis drei in jeder Fahrtrichtung. Dies hatte bereits 2017 während der Bauarbeiten zu einer Reduzierung von Staus geführt.
Zudem muss vor den Bauarbeiten der komplette Verkehr auf die Strecke Richtung München verlegt werden. Dafür ist der Abbau der jetzigen Mittelleitplanken nötig und der Bau einer neuen Trennung für den künftigen Verkehr auf einer Fahrbahn. „Außerdem wird an der Anschlussstelle Süd in Richtung München die Beschleunigungsspur verbreitert.“
LED-Tafeln sollen im Bedarfsfall vor Stau warnen
So soll mehr Platz entstehen, um sich in den Verkehr auf der A9 einzufädeln. Geplant sind ebenso LED-Tafeln, die im Bedarfsfall vor Stau warnen. Fertig werden muss auch die neue Abfahrt Thurland. „Die Arbeiten liegen im Plan, das wird klappen“, sagt der Straßenbau-Fachgruppenleiter.
Die Sanierungsstrecke ist mit sieben Kilometern zwar deutlich kürzer als die bisherigen auf der A9. Allerdings birgt sie auch eine kleine Tücke: „Der Asphaltanteil ist deutlich höher, weil es viele Bauwerke im Bereich der Mulde gibt. Die Autobahn überführt an mehreren Stellen Weg, Straße, Schiene oder Gewässer.“ Diese Bereiche müssen bei der anstehenden Sanierung wieder neu asphaltiert werden.
„Beton und Asphalt kann man aber nicht gleichzeitig einbringen. Da ist in diesem Bereich also nochmal ein technologischer und auch logistischer Schritt mehr nötig. Das ist dann schon eine andere Hausnummer.“ Zum Vergleich: Zwischen Bitterfeld-Wolfen und Dessau-Süd gab es nur vier solcher Bauwerke. Im neuen Abschnitt sind es nun rund 1.550 Meter von insgesamt 7.200 Metern.
Weitere Bauprojekte an der A9 nach November geplant
Auch nach dem Abschluss der Sanierung bis November diesen Jahres stehen auf der A9 noch weitere Bauprojekte an. Die Gegenrichtung auf dem Abschnitt Dessau-Süd und Muldebrücke muss zwar nicht erneuert werden, dort gab es bereits einen Austausch eines Teils des geschädigten Betons durch Asphalt.
„Aber es sind weite Teile der Betondecke auf der A9 von Betonkrebs unterschiedlich geschädigt. Wir werden definitiv auch an den Abschnitt nach der Muldebrücke heran müssen“, sagt Kauert. Wann dort mit Bauarbeiten zu rechnen ist, sei noch nicht klar. „Aber es wird zeitnah passieren.“ Und auch weiter in Richtung Landesgrenze stünden noch Sanierungen an. (mz)