Nach vielen Beschwerden: Nach vielen Beschwerden: Sodexo ist raus - Dekita wechselt Essensanbieter

Dessau - Die RWS Cateringservice GmbH in Leipzig wird ab dem 1. Juni die Einrichtungen des Dekita-Eigenbetriebes mit Mittagessen versorgen und vier Einrichtungen auch mit Frühstück und Vesper.

Das ist das Ergebnis der Neuausschreibung. Zuletzt war die Firma Sodexo aus Wolfen Versorger der Dekita-Einrichtungen, an der Qualität des Essens hatte es zunehmend Kritik gegeben.

Vier Caterer hatten sich am Bewerbungsverfahren beteiligt. Ein regionales Unternehmen war nicht darunter. Der RWS Cateringservice hatte in der Bewerbung angekündigt, eine neue Großküche in der Region Wolfen in Betrieb nehmen zu wollen, und benannte als Zeitpunkt den August.

„Das war für uns ein wichtiger Aspekt“, sagt Dekita-Leiterin Doreen Rach zur Entscheidung. Überzeugt habe das Unternehmen aber vor allem wegen seines Versorgungskonzeptes.

„Wir kochen täglich frisch und haben in enger Zusammenarbeit mit der DGE eine kindgerechte Menülinie entwickelt“, wird dies von Jana Haase, Assistentin der Regionalvertriebsleitung, beschrieben.

Großer Wert werde auf saisonale und regionale Zutaten gelegt. Doreen Rach hebt außerdem die eigene Diätküche des Unternehmens hervor, die es ermöglicht, auch für Allergiker bedarfsgerecht und frisch zu kochen sowie die täglichen vier Wahlmenüs, darunter auch vegetarische und muslimische Kost sowie ein Suppenangebot.

Die Entscheidung ist die Entscheidung eines Teams aus Küchenkommission der Dekita, den Mitgliedern der Stadtelternvertretung, der Verwaltung des Betriebes, Leiterinnen der Einrichtungen und Stadträten des Betriebsausschusses.

„Wir haben alle eingereichten Angebote gesichtet und entsprechend der Bewertungskriterien Speiseplan, Preiskalkulation und Versorgungskonzept unabhängig voneinander bewertet“, erklärt Stephanie Wünsche von der Stadtelternvertretung den Entscheidungsprozess. „Ich denke, dass wir mit dem RWS Cateringservice die bestmögliche Entscheidung getroffen haben.“

Dort laufen die Vorbereitungen für den neuen Auftraggeber auf Hochtouren. „Unsere Mitarbeiter und der Küchenchef haben sich alle Einrichtungen angesehen und sind alle Lieferwege abgefahren, um die Liefertouren effizient planen zu können“, berichtet Jana Haase.

Auch neue Transportbehältnisse würden für Dessau angeschafft und Fahrzeuge bestellt. Das Team um Küchenleiter Hendrik Richter sei intensiv mit den Planungen für den Produktionsstart für die täglich 1.450 Essensportionen beschäftigt.

Der Küchenchef werde regelmäßig mit den Kita-Leiterinnen in Kontakt stehen, um Meinungen und Ideen auszutauschen.

Mit 2,94 Euro ist das Mittagessen bei RWS 19 Cent teuerer als bisher. Für Frühstück und Vesper berechnet der Caterer zusammen 1,40 Euro. Diesen Preis verlangte auch der vorherige Anbieter.

„Eine leichte Preiserhöhung war zu erwarten“, sagt Doreen Rach, denn Personalkosten und Hygienestandards seien gestiegen.

Vier Kindereinrichtungen - Spielhaus, Luisenkinder, Sausewind und Märchenland - werden ab 1. Juni vom RWS Cateringservice vollverpflegt. Das ist das Ergebnis einer Elternbefragung.

In allen anderen Einrichtungen hatte man sich ablehnend beziehungsweise zurückhaltend zum Thema Ganztagsversorgung ausgesprochen. Hauptgrund waren Zweifel an der Qualität des Essensangebotes.

Etliche Kitas wollten erst den neuen Anbieter abwarten und testen. Und könnten auch dann noch zur Ganztagsversorgung wechseln, wie die Dekita-Chefin betont. Der RWS Cateringservice hat diese Option eingeräumt.

Doreen Rach sieht den Caterer jetzt in der Beweispflicht, das Versprochene einzuhalten. „Ich hoffe sehr, dass sich die Qualität verbessert und unsere Erwartungen erfüllt werden“.

Die RWS Cateringservice GmbH ist seit 20 Jahren auf dem Gebiet tätig und betreibt 40 Küchenstandorte in Berlin, Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Das Unternehmen beliefert 250 Kitas, 40 Schulen und etliche Altenpflegeheime. (mz)