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Nach SEK-Einsatz Nach SEK-Einsatz: Waffennarr hortete neben hunderten Waffen auch zwei Tonnen Munition

02.02.2017, 15:14
Bei dem 52-Jährigen wurden mehrere hundert Waffen und zwei Tonnen Munition gefunden.
Bei dem 52-Jährigen wurden mehrere hundert Waffen und zwei Tonnen Munition gefunden. LKA

Dessau - Der Waffenfund von Dessau weitet sich immer mehr aus: Das Landeskriminalamt in Magdeburg bestätigte am Donnerstag, dass bei den Durchsuchungen in Nord nicht nur mehrere hundert Waffen, sondern auch „ein bis zwei Tonnen Munition gefunden“ worden. Wie viel genau, wird derzeit ermittelt.

„Die Sicherstellungsmaßnahmen laufen noch“, sagte Andreas von Koß, Sprecher des Landeskriminalamtes in Magdeburg. Die Staatsanwaltschaft Paderborn werde frühestens nächste Woche das Ergebnis für die Öffentlichkeit präsentieren, auch weil weitere Ermittlungen und Bewertungen notwendig sind.

Waffen nach Entzug waffenrechtlichen Erlaubnis nicht zurückgegeben

Die Staatsanwaltschaft Paderborn führt das Verfahren gegen einen 52-jährigen Mann aus dem Landkreis Höxter. Ihm wird vorgeworfen, Waffen und Munition zwar legal als Sammler und Jäger erworben zu haben, diese jedoch nach dem Entzug der waffenrechtlichen Erlaubnis Anfang 2016 nicht abgegeben zu haben.

Der Mann tauchte unter. Als bei der Zwangsräumung seiner vorherigen Wohnung im Landkreis Höxter Munition gefunden wurde, die unter das Kriegswaffenkontrollgesetz fällt, wurde gegen ihn ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Waffen- und das Kriegswaffenkontrollgesetzt eingeleitet.

Anfang 2017 machte ihn die Polizei in Dessau ausfindig. Der Zugriff erfolgte am Mittwoch, 7 Uhr, von einer SEK-Einheit. Der 52-Jährige ließ sich widerstandslos festnehmen. Am Nachmittag wurde ihm im Amtsgericht Dessau der Haftbefehl verkündet. Anschließend wurde er in die Justizvollzugsanstalt gebracht.

Parallel wurde eine zweite Wohnung in Dessau durchsucht. Auch dort soll sich der Beschuldigte zeitweise aufgehalten haben. Dort wurden nach Auskunft des LKA aber nur Waffenteile und Munition in geringen Mengen gefunden.

Waffen sind erst einmal als Beweismittel beschlagnahmt

Was mit den Kurz- und Langwaffen nach der Katalogisierung passiert, ist offen. „Die Waffen sind durch die Polizei beschlagnahmt worden, sie sind Beweismittel in einem Strafverfahren“, erläuterte Koß. Was abschließend mit den Waffen und der Munition passiere, müssen im Rahmen des Verfahrens entschieden werden. (mz/sb)