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MZ-Gespräch mit Fritz Buschner MZ-Gespräch mit Fritz Buschner: Mit zunehmendem Alter immer beliebter

17.12.2003, 15:20

Dessau/MZ. - Wie haben Sie zur Musik und seiner eigenen Band gefunden?

Buschner: Ich habe in Weimar Kesselpauke und Schlagzeug studiert. Mit 28 bin ich dann zu einem Orchester in Rostock gekommen und habe dadurch mit der Ostsee Bekanntschaft geschlossen. Als ich die Band gründete, war ich 43. Ich hatte das Gefühl, dass Rügen und dass die vielen Urlaubsorte hier eine ständige Band brauchten. Da war eine Lücke. Und die haben wir ausgefüllt.

Wer war damals Ihr Idol?

Buschner: Damals wie heute ist es James Last. Er hat einfach dieses Gefühl, Musik für das Publikum zu machen. Er ist die Nummer eins, mein Vorbild. Bei ihm mache ich das Radio lauter.

Bei einem Vierteljahrhundert auf der Bühne, wie hat sich da das Publikum verändert?

Buschner: Natürlich ist es jünger geworden. Da muss man sich schon etwas einfallen lassen, damit auch die jüngere Generation auf ihre Kosten kommt. Vom Schlager- über Volks- bis hin zur Popmusik solltest du daher alles im Programm haben. Nur keinen Rock. (lacht) Maximal Rock'n'Roll.

Ihre Band trägt den Namen "Showband", wie viel Prozent ist denn Show, wie viel Musik?

Buschner: Unsere Showteile werden gepflegt, das erwarten die Leute von uns. Pro Auftritt kommen etwa vier Einlagen mit 10 bis 15 Minuten Dauer. Am liebsten ist mir der mexikanische Ramba-Zamba.

Für einen Künstler, der in der DDR viel beschäftigt war, ist es nun sicher viel schwieriger, Auftritte zu bekommen.

Buschner: Die Termine fallen nicht ins Haus, keine Frage. Da muss man eben flexibel sein und sich ständig kümmern. Im Moment haben wir etwa 12 bis 15 Auftritte pro Monat, früher kamen da schon mal 25 bis 30 zusammen.

Gibt es ein Lied, das Sie nicht mehr hören können?

Buschner: Auf jeden Fall. (lacht) Aber wenn das Publikum es verlangt, dann spielen wir es natürlich trotzdem. So professionell muss man sein. Das gilt natürlich auch für die Länge des Auftrittes. Wir haben etwa 300 Titel im Repertoire, ich denke mal, zur Not halten wir damit eine Woche durch.

So lange wird der Auftritt am 26. Dezember im "Grünen Baum" sicher nicht dauern, was verbindet Sie eigentlich so mit Dessau?

Buschner: Natürlich die alten Zeiten im Kristallpalast, da sind die Erinnerungen immer da. Ich habe ja zusammen mit Walter Arlt die Schuppentreffen ins Leben gerufen, die ein riesiger Erfolg sind. Dessau hat einfach ein fantastisches Tanzpublikum. Ich hoffe, bei einem der nächsten Schuppentreffen sind wir wieder mit dabei.

Sie sind jetzt 66, wie lange planen Sie noch ein Leben auf der Bühne?

Buschner: Das lasse ich alles auf mich zukommen. Je älter ich bin, umso beliebter werde ich. Ich habe richtig viel Spaß am Auftreten, warum soll man da ans Aufhören denken?

Im kommenden Jahr besteht Fritz Buschner's Showband 25 Jahre. 1979 gegründet, ist die Band von den Urlaubsorten der Insel Rügen nicht mehr wegzudenken. Aber auch an anderen Spielstätten entlang der Ostsee hat sich Fritz Buschner einen Namen gemacht. Im DDR-Fernsehen wurde die Band durch Auftritte in der Show "Musik & Snacks" bekannt, Buschner gastierte dort alle zwei Monate.

Momentan besteht die Gruppe aus vier Musikern und einer Sängerin. Die Besetzung spielt in dieser Form seit 1990 zusammen.