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Museums-Projekt Museums-Projekt: Anhalts Geschichte an sieben Orten präsentiert

Von Claus Blumstengel 20.04.2001, 13:44

Zerbst/MZ. - Den Auftakt zu einem dergrößten Ausstellungsvorhaben Sachsen-Anhaltsgaben am Donnerstag Kultusminister Gerd Harms,Bürgermeister Helmut Behrendt und ProjektleiterinBarbara Czerannowski im Gymnasium Francisceumin Zerbst. Die Schau "Gemeinsam sind wir Anhalt"vereint für die nächsten Jahre historischeMuseen in Ballenstedt, Bernburg, Coswig, Dessau,Jever, Köthen und Zerbst. Jede Einrichtungstellt in einem gemeinsamen Konzept einenTeil der 900-jährigen anhaltischen Landesgeschichtedar. Das Schlossmuseum Jever wurde deshalbmit einbezogen, weil die friesische Stadtin Folge Erbschaft 150 Jahre lang zum FürstentumAnhalt-Zerbst gehörte. Koordiniert wird dasVorhaben vom Museumsverband Sachsen-Anhalt.

Das Projekt "Gemeinsam sind wir Anhalt" startetim Herbst dieses Jahres mit einer Mineralien-Ausstellungin Bernburg. Es folgt im Frühjahr 2002 dasMuseum in Coswig. Dort werde die Bedeutungder Flüsse Elbe, Saale und Mulde für die Wirtschaftund für das Leben der Menschen in Anhalt dargestellt,informiert Museumsleiter Karl Schmidt. Dazugehörten Schifffahrt und Fischerei eben sowie die Natur, Brauchtum und Vereinsleben.

Das Coswiger Museum habe deshalb zum Beispieldie Schiffervereine Roßlau und Alsleben fürdie Mitarbeit am Projekt gewonnen, so Schmidt.Neben den eigenen Beständen solle die Ausstellungmit Fotos, Modellen und historischen Exponatengestaltet werden, die verschiedene Partnerzur Verfügung stellen. Der Museumsleiter nanntedie Gemeinschafts-Ausstellung eine "schönezusätzliche Aufgabe". "Ich bin sehr froh,dass wir in dieses Projekt einbezogen wurden.Es stärkt das Image von Coswig und wir bekommenFördermittel", äußerte er gegenüber der MZ.

Offiziell gibt es das Museum in Coswig seitacht Jahren, einige Ausstellungs-Bereichesind aber schon zwölf Jahre alt. Schwerpunktesind die Elbe-Schifffahrt, Schiffbau, Töpfereiund die Stadtgeschichte. Das Projekt "Gemeinsamsind wir Anhalt" eröffnet nun die Möglichkeit,die ständige Ausstellung zu überarbeiten undzu erweitern, was bisher aus finanziellenund personellen Gründen nicht möglich war.

Das Museum der Stadt Zerbst - untergebrachtim Franziskanerkloster, der späteren anhaltischenLandesuniversität "gymnasium illustre" - widmetsich innerhalb des Projekts dem Bildungswesenund der Reformation. Martin Luther predigtehier nicht nur 1522, er nahm auch mehrfachpersönlich Einfluss auf die Geschicke derStadt, wie sich einem regen Briefwechsel mitden Stadtvätern entnehmen lässt.

"Ziel des Anhalt-Projektes ist die ErschließungAnhalts für den Tourismus, die Entwicklungeines 'Kulturtourismus'", sagte Minister Harms.Neben dem Aufbau attraktiver Ausstellungenin den Museen seien vielfältige Anstrengungenfür eine touristenfreundliche Infrastrukturerforderlich. Das Land hat für das Projektseit 1999 725000 Mark eingesetzt. WeitereZuschüsse kommen vom Bund.