Mordprozess gegen Stalker Mordprozess am Landgericht Hannover gegen Stalker aus Dessau: Patrick S. gesteht Tötung der 23-jährigen Dessauerin Sophie N.

Hannover/Dessau - Im Prozess um die Tötung einer 23-jährigen Flugbegleiterin hat der Angeklagte Patrick S. die Tat eingeräumt. Das berichtete der psychiatrische Sachverständige am Donnerstagmorgen vor dem Landgericht Hannover. „Er hat gestanden“, sagte Tobias Bellin. „Er hat seine Täterschaft zu keinem Zeitpunkt in Frage gestellt.“ Der Angeklagte wie auch das Opfer stammen beide aus Dessau-Roßlau.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 35-Jährigen vor, Sophie N. am 11. Januar in deren Hannoveraner Wohnung durch Stiche in den Hals getötet zu haben. Als Motiv nennt die Staatsanwaltschaft unerwiderte Liebe. Die junge Frau habe den Mann als aufdringlich empfunden. Seit 2018 soll der Angeklagte sein Opfer wie besessen verfolgt haben: mit bis zu 200 Anrufen am Tag und durch Verunglimpfungen im Internet.
Patrick S. habe „heftige Schuld- und Schamgefühle“, sagte der Psychiater
Vor Gericht will sich der Angeklagte weiterhin nicht äußern. Das sagte dessen Verteidiger, der Dessauer Rechtsanwalt Sven Tamoschus. Der psychiatrische Sachverständige hat mit dem Angeklagten nach eigenen Angaben insgesamt vier Gespräche mit einer Gesamtdauer von 13 Stunden geführt. Patrick S. habe „heftige Schuld- und Schamgefühle“, sagte der Psychiater. Es sei aber schwer, „zum inneren Erleben von Herrn S. vorzudringen“.
Es ist der zweite Prozesstag vor dem Landgericht. Der Vorsitzende Richter hat mittlerweile Verhandlungstage bis Ende Oktober anberaumt. (mz)