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Mond mit Zacken Mond mit Zacken: Philatelisten in Dessau-Roßlau erinnern an Mondlandung vor 50 Jahren

Von Sylke Kaufhold 22.07.2019, 15:57
Der Vorstand des Briefmarkenvereins zeigt die „Mondschätze“.
Der Vorstand des Briefmarkenvereins zeigt die „Mondschätze“. s.brachert

Dessa-Roßlau - Diese Nacht vor 50 Jahren haben die Herren, die heute den Vorstand des Dessau-Roßlauer Briefmarkenvereins präsentieren, nicht vergessen. Alle hätten sie damals vor den Fernsehgeräten gesessen, erzählen sie, die heute die 70 überschritten haben.

„Es war zwar mehr Geflimmere und Gerausche, aber es war ein Ereignis, das uns alle sehr bewegt hat“, erinnert sich Bernhard Winkel. Und Jürgen Till berichtet, dass er zu jener Zeit mit seiner Frau im Urlaub in Nienhagen an der Ostsee war. „Wir durften bei unseren Wirtsleuten gucken, denn unser Ferienzimmer hatte keinen Fernseher.“ Damit gehörten die Dessauer zu den weltweit sechs Millionen Fernsehzuschauern.

Einige Jahre zuvor, als 1961 mit Juri Gagarin der erste Mensch im All war, hatte sie das Thema Weltraum schon einmal in den Bann gezogen, erinnert Jürgen Ehrlich. Ein Thema für Philatelisten war sowohl das damalige Ereignis als auch die Mondlandung der Amerikaner einige Jahre später. „Zum Thema Raumfahrt gibt es 5 000 verschiedene Marken weltweit, zur Mondlandung 1 000“, nennt Bernhard Winkel eine ungefähre Größenordnung. Und das 50-jährige Jubiläum in diesem Jahr war nahezu allen Ländern der Welt eine Jubiläumsmarke wert. Die Deutsche Post brachte am 1. Juli zwei Marken heraus.

Das Thema Raumfahrt ist bei keinem der Dessauer Philatelisten Sammelthema geworden. Bernhard Winkel fand im Nachlass seines Vaters, der ebenfalls ein passionierter Philatelist war, aber mehrere Markenblöcke, die der Philatelistenverband der DDR unter dem Thema „Geophysikalisches Jahr“ 1964/65 zum Thema Raumfahrt herausgebracht hatte. Die dürften inzwischen recht wertvoll sein, denn solche „Blöcke“ waren selten.

Das Thema Raumfahrt bleibt auch anders im Blick. Jürgen Ehrlich nahm in den vorigen Wochen Schüler der Walderseer Grundschule mit auf Entdeckungsreise in den Weltraum. Der Philatelist betreut eine Arbeitsgemeinschaft, in der sich zuletzt sieben Jungen und Mädchen der 3. und 4. Klassen mit den kleinen gezackten Marken beschäftigen.

Für das Weltraumprojekt, erzählt Ehrlich, hätten sie „liebevoll und voller Begeisterung eine große Wandtafel gestaltet“, die einen Platz im Schulgebäude gefunden hat. „Philatelie ist lebendiger Geschichtsunterricht.“

(mz)