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Grüne Lunge der Innenstadt Mit neuer Verstärkung: Spielebox im Dessauer Stadtpark geht ab Frühjahr wieder an den Start

Mohamed Esmail verstärkt seit Januar das Team der Straßensozialarbeiter der Doppelstadt und betreut in dieser Funktion auch das Freizeitangebot im Stadtpark.

Von Sylke Kaufhold 05.02.2022, 09:00
Streetworker Sven Trautwig, Michael Westufer und Mohamed Esmail
Streetworker Sven Trautwig, Michael Westufer und Mohamed Esmail (Foto: Ruttke)

Dessau/MZ - Das Wetter war denkbar schlecht am Dienstagnachmittag für ein Treffen an der Spielebox im Stadtpark. Das Jugendamt und der Sozialbeigeordnete hatten eingeladen, um die Wiedereröffnung der Spielebox und die damit verbundene Arbeitsaufnahme eines neuen Streetworkers zu verkünden.

Die Hauptperson des Termines, Mohamed Esmail war inmitten der zahlreichen Anwesenden gar nicht so leicht auszumachen. Der gebürtige Syrer hat am 1. Januar seine Tätigkeit als Straßensozialarbeiter in Trägerschaft des Multikulturellen Zentrums begonnen und ist in dieser Funktion mitverantwortlich für die Angebote der Spielebox. In ganz Dessau-Roßlau sind nun vier statt bisher drei Streetworker tätig. „Die Straßensozialarbeit ist ein wesentliches Instrument der Jugendhilfe, um die Jugendlichen außerhalb der Behörden zu erreichen“, freut sich der Beigeordnete Jens Krause über die Verstärkung des Teams und dankt dem Jugendhilfeausschuss, der sich für den vierten Streetworkerstelle in Verbindung mit der Spielebox stark gemacht hatte.

In Dessau-Roßlau sind nun vier Straßensozialarbeiter im Einsatz

„Ich freue mich sehr, dass wir Verstärkung haben und es ein Kollege ist, der einen besonderen Zugang zu den Migranten unserer Stadt hat“, machte Sven Trautwig, Straßensozialarbeiter der St. Johannis GmbH deutlich. Michael Westhöfer und Renate Stark, angestellt bei der Stadt, komplettieren das Team der Streetworker.

Mohamed Esmail ist gebürtiger Syrer. Der Pädagoge und Medienpsychologe kam 2011 nach Deutschland. Hier erwarb er 2015 die Qualifizierung zum anerkannten Sozialpädagogen. Er arbeitete in verschiedenen Projekten des Multikulturellen Zentrums. „Es ist meine erste Erfahrung als Streetworker, ich freue mich sehr auf diese Arbeit“, sagte er.

Um den Weiterbetrieb der Spielebox hatte es ein hartes Ringen zwischen Politik und Verwaltung gegeben, nachdem die ASG Ende 2019 die Aufgabe in der bisherigen Form als nicht mehr realisierbar aufgegeben hatte. Die Betreuung der Spielebox erfolgte bis dahin mit Ein-Euro-Jobbern. Einigkeit herrschte über die Notwendigkeit der fachlichen Aufwertung des Angebotes Spielebox.

Verwaltung und Politik haben lange um beste Lösung gestritten

Gestritten wurde über das Wie und Wer. Letztlich folgte die Verwaltung des Jugendamtes den Intentionen des Ausschusses, der die Kopplung mit einer vierten Streetworkerstelle angeregt hatte. Das war im November 2020. Zwei Träger hatten sich um diese Aufgabe beworben. Der Fachausschuss gab dem Konzept des Multikulturellen Zentrums den Zuschlag und entschied sich damit gegen den Favoriten des Amtes. Das war im August 2021. Ein Jahr zuvor, im September 2020, hatte es die ersten Ideen für die fachliche Aufwertung der Spielebox gegeben. „Was lange währt, wird gut. Ich freue mich, dass es jetzt endlich losgehen kann“, wandte sich der Ausschussvorsitzende Bastian George an die Runde.

Mit Frühlingsbeginn soll die Spielebox wieder ein aktives Freizeitangebot im Stadtpark sein.