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Mit Frist von zwei Jahren Mit Frist von zwei Jahren: Waldstraße 15 in Roßlau soll verkauft werden

Von Silvia Bürkmann 27.01.2018, 08:00
Aktiv auf dem Immobilienmarkt bewerben will die Stadt die Liegenschaft in der Waldstraße 15.
Aktiv auf dem Immobilienmarkt bewerben will die Stadt die Liegenschaft in der Waldstraße 15. Lutz Sebastian

Roßlau - Die Liegenschaft Waldstraße 15 in Roßlau soll verkauft werden. Einen entsprechenden Richtungsbeschluss zum Umgang mit der einstigen Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge hat der Ortschaftsrat Roßlau am Donnerstagabend einstimmig gebilligt.

Somit kann das Amt für Zentrales Gebäudemanagement Dessau-Roßlau die Immobilie aktiv zum Verkauf bewerben. Am gleichen Abend hatte auch der Bauausschuss den Richtungsbeschluss bestätigt. Im Hauptausschuss kommt die Vorlage am 31. Januar auf den Tisch, im Sozialausschuss am 13. Februar. Der Stadtrat tagt dann am 28. Februar.

Erkennbarer Wunsch der Roßlauer Wunsch, die Gebäude möglichst zu erhalten und zu nutzen

Dass sich nun eine Beschlussfassung zum Objekt Waldstraße abzeichnet, begrüßt der Amtsleiter im Zentralen Gebäudemanagement ausdrücklich.

„Es war ja so vieles im Gespräch: Jugendklub, Vereinsdomizil, zwischendurch auch mal Unterkünfte für Besucher im Lutherjahr. Dann wieder die Nutzung im Hort- und Schulbereich. Durchgängig erkennbar aber war der Roßlauer Wunsch, die Gebäude möglichst zu erhalten und zu nutzen.“ Klaus Bekierz ist froh, mit dem Richtungsbeschluss erstmals über eine Handhabe und Richtungsangabe zu verfügen. „Damit ist nun der Rahmen abgesteckt für die weitere Diskussion. Über Nutzungen lässt sich weitgehend reden. Je mehr Nutzer, umso weniger Probleme.“

Die Mitglieder im Ortschaftsrat aber sind nicht blauäugig: Wird die Liegenschaft verkauft, obliegt es allein dem neuen Eigentümer, wie die Gebäude genutzt werden. „Wenn uns der Flachbau erhalten bliebe, wäre das unsere Vorzugsvariante. Aber das ist nicht zu erzwingen“, wissen sowohl Ortsbürgermeisterin Christa Müller als auch ihr Vize Jörn von der Heydt.

Fünfgeschossiges Bettenhaus in der Waldstraße steht seit 2016 leer

Als Vermarktungszeitraum sind zwei Jahre vorgesehen. In dieser Zeit kommt die Stadt als Eigentümer mit Substanzsicherung und Frostfreihaltung für den Funktionserhalt auf. Wird innerhalb von zwei Jahren kein Interessent gefunden und fasst der Stadtrat Dessau-Roßlau keinen Beschluss zur anderweitigen Nutzung, werden die Gebäude aufgegeben.

Das heißt, ab dem Winter 2020/21 würde die Stadt dann nicht mehr für den Funktionserhalt aufkommen. Im Jahr 2017 waren dafür Kosten von gut 40.000 Euro entstanden.

Die Liegenschaft Waldstraße 15 aber ist für den Stadtteil Roßlau keine beliebige: Errichtet als Altenpflegeheim mit Bettenhaus und Sozialtrakt, ab 2015 umgenutzt als Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge und Asylbewerber und seit 2016 durch die vollständig gelungene dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge als Gemeinschaftsunterkunft aufgegeben - steht das fünfgeschossige Bettenhaus seit 2016 leer.

Platz für interessierten Vereine im benachbarten Flachbau

Im benachbarten Flachbau des früheren Sozialtraktes aber zog parallel viel Leben ein, wurde nach Schließung des „Blitzableiters“ der Jugendklub „Platte 15“ in Trägerschaft des Dekita-Eigenbetriebes errichtet und hat sich als Treff der Heranwachsenen etabliert.

Bereits 2016 hatten mehrere Roßlauer Vereine ihr Interesse an kostengünstiger Nutzung von Räumlichkeiten bekundet und sich die Gegebenheiten im Sozialtrakt/Flachbau persönlich betrachtet.

Die Anfragen, Bedarfs- und Flächenanalyse für die bislang im Goethegymnasium untergebrachten Vereine sind in den Anlagen zum Richtungsbeschluss erkennbar. Für alle sieben Vereine gibt es Lösungsvorschläge. Der Flachbau hat großes Potenzial und viele Quadratmeter.

In einem Grundriss sind Möglichkeiten verzeichnet, die Vereine unterzubringen. Den Speisesaal könnten sich an verschiedenen Wochentagen das Blasorchester und der Gärtner-Regionalverband Mittlere Elbe teilen. Die Volkssolidarität fände eventuell Platz in der alten Wandelhalle. (mz)