1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Dessau-Roßlau
  6. >
  7. Messverfahren für Papierverwertung

Messverfahren für Papierverwertung

Von Heidi Jürgens 07.10.2004, 16:42

Köthen/MZ. - Peter Fischer zum Beispiel. Der junge Mann, der 1999 das Studium in Köthen aufnahm und im April 2004 mit einem Durchschnitt von 1,6 beendete, erhielt im Rahmen der Immatrikulationsfeier für die Neuen eine besondere Ehrung: den VDI-Förderpreis für die beste Diplomarbeit.

Der Bezirksverein Halle des VDI (Verein Deutscher Ingenieure) vergibt ihn jährlich an Absolventen, deren Diplomarbeiten in besonderer Weise nutzbringend sind. Wie der VDI-Bezirksvorsitzende Prof. Detlef Klöditz bei der Preisverleihung erklärte, sind in diesem Jahr zehn Diplomarbeiten eingereicht worden, dreien wurde ein Förderpreis zuteil. Peter Fischer, der in Köthen Verfahrens- und Energietechnik studiert hat, ist einer der Preisträger.

Er hat in der Eilenburger Firma Stora Enso GmbH, die Altpapier zu Zeitungspapier verarbeitet, ein Messverfahren entwickelt, das es gestattet, über einem Förderband den Trocken- und Aschegehalt im Endprodukt in vorgegebenen Qualitätsgrenzen zu halten. Seitens der Hochschule wurde der Diplomand von Prof. Johanna Rollin und Prof. Jürgen Wilke betreut. Das Ergebnis hat offensichtlich auch die Eilenburger Firmenchefs überzeugt, denn im Mai ist Peter Fischer dort als Mitarbeiter eingestellt worden.

Der MZ gegenüber erklärte der Preisträger, dass ihm das Studium in Köthen viel gebracht und Spaß gemacht habe. "Ich sehen Köthen als einen sehr guten Studienort." Er bezog das vor allem auf das gute Miteinander von Studierenden und Professoren, auf die Ausstattung und nicht zuletzt auch darauf, dass seitens der Hochschule viele gute Beziehungen zur Wirtschaft geknüpft und gepflegt werden. Die Firma, in der er jetzt tätig ist, hatte in Köthen einen Diplomanden gesucht. "Ich habe dann das Thema bearbeitet. Es entsprach meinem Interesse, und dass ich nun auch auf diesem Gebiet weiter arbeiten kann, ist sehr gut", sagte Peter Fischer.

Gut fand er ebenso, dass die Hochschule auch über die Ländergrenzen hinaus schaut und es durch Partnerschaften in aller Welt den Studierenden möglich ist, Praxissemester und Praktika im Ausland zu machen. Peter Fischer hat diese Chance genutzt, er war für drei Monate in China - an der Fachhochschule in Ningbo in der Nähe von Shanghai. "Ich war mit noch sieben Kommilitonen dort, wir haben an der dortigen Hochschule und vor allem aber in einer Erdölraffinerie gearbeitet, die Labore kennen gelernt, technische Prozesse beim Ablauf der Abwasserreinigung zum Beispiel, haben Versuche und Analysen gemacht und uns neben den Themenbereichen Erdöl und Abwasser auch mit Umweltschutz befasst."

Insgesamt blickt er recht zufrieden auf die Zeit seines Studiums zurück und natürlich auch auf den Studienort Köthen. Sowohl was die Stadt, als auch, was das studentische Leben angeht. Allerdings ist ihm auch aufgefallen, dass es seitens der Studenten mehr und mehr die Tendenz gibt, sich weniger zu engagieren. In Fachschaften oder anderen Gremien zum Beispiel. "Viele wollen nur konsumieren, ohne selbst etwas dafür zu tun", bedauert er. "Natürlich hängt Zeit an solchen zusätzlichen Aufgaben und Ämtern, aber es macht auch Spaß und man kann einiges erreichen", gibt er denjenigen mit auf den Weg, die jetzt das tun, was er bereits geschafft hat: In Köthen zu studieren, um einen Job zu bekommen, der Spaß macht.