Mendelssohn-Preis für Ismar Schorsch Mendelssohn-Preis für Ismar Schorsch: Ehrung für Engagement in deutsch-jüdischer Kultur

Dessau - Der Moses Mendelssohn Preis der Dessauer Moses Mendelssohn Stiftung und der Stadt Dessau-Roßlau ist am Sonntag an Ismar Schorsch verliehen worden. Der 82-Jährige in den USA lebende Professor für Jüdische Geschichte und emeritierten Kanzler der Jewish Theological Seminary nahm den Preis im Foyer des Anhaltischen Theaters persönlich entgegen.
Mit Schorsch ehren die Stadt und die Moses Mendelssohn Stiftung einen Wissenschaftler, der sich seit vielen Jahren der deutsch-jüdischen Literatur und Kultur widmet und die Erbschaft Moses Mendelssohns zu einem wesentlichen Teil seiner wissenschaftlichen und politischen Agenda gemacht hat.
An der Columbia University promovierte Ismar Schorsch mit einer preisgekrönten Dissertationsschrift
Schorsch wurde im Jahr 1935 in Hannover als Sohn des Rabbiners Emil Schorsch geboren. Nach der Emigration, die die Familie über England 1940 in die USA führte, studierte Schorsch Geschichte und wurde am Jewish Theological Seminary in New York, dem er später von 1986 bis 2006 als Kanzler vorstand, 1962 als Rabbiner ordiniert.
An der Columbia University promovierte er im Fach Geschichte mit einer preisgekrönten Dissertationsschrift; diese erschien 1972 unter dem Titel Jewish Reactions to German Antisemitism 1870 to 1914.
Ismar Schorsch setzte sich für den israelisch-palästinensischen Friedensprozess ein
Schorsch publizierte eine Reihe wichtiger Bücher, die das Ideal einer wissenschaftlich fundierten Historiographie des Judentums mit aktuellen politischen Fragen verbindet. Schorschs Einsatz für den israelisch-palästinensischen Friedensprozess an der Seite von Bill Clinton machte ihn in den 1990er Jahren einer breiteren Öffentlichkeit bekannt.
Darüber hinaus engagierte und engagiert er sich in den USA für Projekte wie die Krankenversicherung, Umweltschutz und Armenfürsorge. Ismar und seine Ehefrau Sally Schorsch haben drei erwachsene Kinder und elf Enkel. (mz)