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MAS MAS: Erfolgreich mit Kältetechnik made in Roßlau

Von Thomas Steinberg 06.05.2017, 10:00
Sind mit ihrer Kältetechnik-Firma erfolgreich: Annett und Maik Scharping.
Sind mit ihrer Kältetechnik-Firma erfolgreich: Annett und Maik Scharping. Lutz Sebastian

Roßlau - Geht es ums Geschäft, sind die Scharpings eiskalt. Und genau dies wissen ihre Kunden zu schätzen. Denn die Roßlauer Firma, deren Chefs Maik und Annett Scharping sind, liefert Kältetechnik. Für Supermärkte, für Krankenhäuser, für die Industrie.

„Als wir die Firma vor fünf Jahren gegründet und gleich jemanden eingestellt haben, erklärten uns die Leute für verrückt“, erinnert sich Annett Scharping am Firmensitz im Roßlauer Kiefernweg.

Firmeninhaber hat viel Erfahrung in der Branche

Nach einem Jahr jedoch waren die Zweifler überzeugt: Die Zahlen fielen besser aus, als jene, mit denen die kreditgebende Bank kalkuliert hatte.

Ganz zufällig geschah das nicht. Der 41-jährige Firmeninhaber kannte die Branche bestens, als er sich selbstständig machte. In einem nur wenige Kilometer von Roßlau ansässigen Unternehmen hatte er Kälteanlagenbauer gelernt und sich danach zwölf Jahre um die Kunden einer niedersächsischen Kälteanlagenfirma gekümmert.

Logistisch war das etwas problematisch: Die meisten Kunden hatte er um Dessau herum, die Niederlassung indes befand sich unweit des Flughafens Leipzig-Halle.

Bei MAS sind mittlerweile 8 Leute beschäftigt

Ein neues Büro in Dessau war bereits angemietet, als der Chef, 68 Jahre alt, auf die Bremse trat. Statt in Dessau eine neue Baustelle zu eröffnen, müsse er sich um seinen Nachfolger kümmern.

Scharping stieg aus - mit einem großzügigen Angebot seines langjährigen Chefs: Wenn er, Scharping, auf die Bezahlung der angefallenen Überstunden verzichte, könne er die Kunden in und um Dessau übernehmen.

Inzwischen sind bei MAS, das steht für Maik und Annett Scharping, acht Leute beschäftigt. Sie planen, errichten und reparieren Kühltresen, Kühlzellen und Kühlräume - und manchmal verkaufen sie auch einfach einen Kühlschrank.

Unternehmen bietet auch Industriekälte an

Bis minus 30 Grad gehören zum Standardrepertoire, danach, sagt Maik Scharping, wird es spezieller. Die größten Anlagen bringen es auf eine Kühlleistung von 200 Kilowatt - genug, um damit 200 bis 300 Haushaltskühlschränke zu betreiben.

Neben Klimaanlagen bieten die Roßlauer noch Industriekälte an, wie Annett Scharping im Gespräch einwirft. Industriekälte? Einer der Abnehmer ist ein Knäckebrotbäcker.

Der muss den Teig kühlen, um die untergemengte Luft darin halten zu können. MAS lässt die Technik bauen und montiert sie vor Ort ebenso wie Lüftungsanlagen in Reiferäumen.

Umweltfreundliche Kältemittel sind die Zukunft

Firmen wie MAS und andere dürfen jedoch längst nicht mehr nur die richtigen Temperaturen in ihren Kühlkammern im Auge haben. Sie sind längst fürs Große und Ganze, fürs Weltklima mitverantwortlich.

Noch in den 70er Jahren waren die aus Kälteanlagen entweichenden Gase eine ernsthafte Bedrohung für die Ozonschicht und befeuerten den Treibhauseffekt. Im Laufe der Zeit wurden immer mehr dieser Mittel verboten.

Der neueste Trend der Kältebranche lautet deshalb zurück zur Natur - sie hat ein altbekanntes, aber ebenso vergessenes Kältemittel neu entdeckt, das allgegenwärtig ist: Kohlendioxid. „Das“, sagt Maik Scharping, „steckt noch in den Kinderschuhen. Aber mit der Zeit kommt es.“ (mz)