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Märchenjurte in Dessau Märchenjurte in Dessau: Geschichten aus aller Welt

Von sylke kaufhold 29.08.2013, 18:23
Die Macher der Märchenjurte: Veronika Schneider, Sandra Schröder, Iglika Kindermann und Florian Schulze.
Die Macher der Märchenjurte: Veronika Schneider, Sandra Schröder, Iglika Kindermann und Florian Schulze. sebastian Lizenz

dessau/MZ - Mit ihren 7-Meilenstiefeln treten die Organisatoren der Märchenjurte ab Montag wieder ihre Reise um die Welt an. Nach Kasachstan führt sie der erste Abend. In den folgenden Tagen sind Kuba, Bolivien, Vietnam und Senegal ihre Ziele. Bereits zum 8. Mal sind große und kleine Kinder eingeladen Märchen zu lauschen, die Menschen aus aller Welt aus ihrer Heimat in der Jurte vorlesen. „Auf der ganzen Welt gibt es Märchen und werden die Kinder mit einem Märchen ins Bett gebracht“, erklärt Iglika Kindermann vom Jugendmigrationsdienst der St. Johannis GmbH. Deshalb habe man sich die Zeit vor dem Abendbrot für die Märchenstunde ausgesucht.

Vorgestellt werden die Märchen von Zuwanderern aus diesen Ländern, die seit Jahren in Deutschland - in Dessau, Magdeburg, Schkeuditz - wohnen und sich bereiterklärt haben, diese Märchenstunde zu gestalten. Denn es würden nicht nur die Märchen vorgelesen, so Florian Schulze, Projektleiter bei der Stiftung St. Johannis, „sondern es wird ein buntes Programm gestrickt.“ Dazu gehört immer auch eine Kostprobe landestypischer Spezialitäten. Was die Erzähler im Einzelnen mitbringen, werde im Vorfeld nicht verraten. „Wir lassen uns auch überraschen“, sagt Schulze. Der eines aber schon verrät: Am Dienstag, wenn Kuba das Thema des Abends ist, wird es Caipirinha geben (natürlich alkoholfrei).

Die Märchenjurte steht von Montag, 2. September, bis Freitag, 6. September, im Hof der Anhaltischen Landesbücherei in der Zerbster Straße 10. Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 17.30 Uhr und dauern eine halbe Stunde. Es werden Märchen aus folgenden Ländern gelesen: Kasachstan (Montag), Kuba (Dienstag), Bolivien (Mittwoch), Vietnam (Donnerstag) und Senegal (Freitag). (syk)

In den halbstündigen Veranstaltungen lernen die Besucher nicht nur fremde Märchen kennen, sondern auch die Länder. „Sie können eintauchen in fremde Kulturen“, formuliert Florian Schulze und benennt damit das Hauptanliegen dieser Veranstaltungsreihe. „Wir möchten auf diese Weise das Thema Zuwanderung den Jüngsten und ihren Familien nahe bringen“, erklärt Iglika Kindermann. Die Märchen fungierten dabei als verbindendes Element. Dank der besonderen Atmosphäre, die in der Jurte herrscht, und den hautnahen und lebendigen Erzählungen der „Fremden“ über ihre Heimatländer seien die Abende nicht nur für die Kleinen ein besonderes Erlebnis.

Wichtiges Utensil ist die Schatztruhe, die jeden Abend neu gefüllt wird - mit landestypischen Souvenirs und Spielen. In diesem Jahr unterstützen auch die Botschaften von Kasachstan, Bolivien und dem Senegal die Veranstaltungsreihe.

Auch Veronika Schneider, Leiterin der Kinderbibliothek, freut sich auf die Jurte. „Wir nutzen diese vormittags und gehen mit Kindergartengruppen dort hinein. Das ist immer ein Riesenerlebnis.“