1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Dessau-Roßlau
  6. >
  7. Leopoldsbrot und Treberbrot: Leopoldsbrot und Treberbrot: Dessauer Brote auf Welterbeliste

Leopoldsbrot und Treberbrot Leopoldsbrot und Treberbrot: Dessauer Brote auf Welterbeliste

19.02.2015, 09:35
Oliver Schieke von der Bäckerei „Schieke“ hat das „Leopoldsbrot“ schon seit vielen Jahren im Programm.
Oliver Schieke von der Bäckerei „Schieke“ hat das „Leopoldsbrot“ schon seit vielen Jahren im Programm. Lutz Sebastian/Archiv Lizenz

Dessau - Das „Leopoldsbrot“ von der Bäckerei Schieke und das „Treberbrot - Alter Dessauer“ vom Brauhaus in der Langen Gasse gehören ab sofort faktisch zum Welterbe. Die beiden Dessauer Brote wurden vom Zentralverband der Deutschen Bäckerhandwerks in die Liste „Deutsche Brotkultur“ aufgenommen, die im Dezember 2014 nach einem Jahr der Prüfung von der Unesco als immaterielles Weltkulturerbe bestätigt wurde. Auf dieser Liste sind Stand Donnerstag insgesamt 3 186 anerkannte Brotspezialitäten verzeichnet.

Mit der Aktion will der Zentralverband auf die weltweit einzigartige Vielfalt des deutschen Brotes aufmerksam machen. „Für mich ist es eine Herzensangelegenheit zu verdeutlichen, wie vielseitig und geschmackvoll Brot aus unserer Backstube ist. Deswegen war für mich auch klar, dass ich an dem Aufruf unseres Zentralverbandes teilnehme“, erklärt Oliver Schieke, Konditormeister der Bäckerei Schieke. „Die beiden Sorten haben wir mit viel Engagement entwickelt. Damit heben wir uns gegenüber den Standardbrotsorten ab, die man in jedem Supermarkt erhält.“ Auch Regina Gröger, Chefin des Brauhauses, für das exklusiv des Treberbrot gebacken wird, freute sich über diese Auszeichnung. „Jetzt haben wir außer großartigem Bier auch noch einen Teil des Weltkulturerbes auf unserer Speisekarte.“

Bislang 314 Einträge

Auf der Liste des immateriellen Kulturerbes gibt es bislang 314 Einträge. Darin verzeichnet sind der argentinische und uruguayische Tango, die tibetische Oper in China und die Manden Charta in Mali, die als älteste Verfassung der Welt gilt. Weitere Beispiele sind das mongolische Naadamm-Festival, die Heilig-Blut-Prozession im belgischen Brügge und die Pfeifsprache El Silbo von der spanischen Kanareninsel La Gomera.

Im Rahmen des Programms „Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Kulturerbes“ hatte die Unesco in den Jahren 2001, 2003 und 2005 bereits 90 besonders erhaltenswerte immaterielle Kulturgüter benannt, die 2008 offiziell in die so genannte Repräsentative Liste überführt wurden. Das Programm „Meisterwerke“ war 1997 als Arbeitsprogramm ins Leben gerufen worden und gilt als Vorläufer der „Liste“, über deren Neueintragungen der Zwischenstaatliche Ausschuss für die Erhaltung des immateriellen Kulturerbes auf seiner jährlichen Tagung im Herbst entscheidet. (mz)