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Lebendiger Tisch für Klinikpark Lebendiger Tisch für Dessauer Klinikpark: Bronze-Plastik erinnert an Gabriele Süßmilch

Von Silvia Bürkmann 23.10.2019, 10:02
Die Bronze-Plastik wird enthüllt: Ärztlicher Direktor Joachim Zagrodnick, Dezernent Jens Krause, Verwaltungschef André Dyrna und Künstlerin Christine Rammelt-Hadelich (v.l.)
Die Bronze-Plastik wird enthüllt: Ärztlicher Direktor Joachim Zagrodnick, Dezernent Jens Krause, Verwaltungschef André Dyrna und Künstlerin Christine Rammelt-Hadelich (v.l.) Ruttke

Dessau - „Als Christ glaube ich, dass Frau Süßmilch uns jetzt sieht und sich freut. Nicht über ein Denkmal ihr zu Ehren, sondern voller Stolz über die Entwicklung des Dessauer Klinikums und seiner Menschen“, sagt der Ärztliche Direktor des Hauses im Auenweg, Joachim Zagrodnick, kurz bevor das neue Schmuckstück im Patientenpark enthüllt wird. Den Garten ziert seit Dienstag ein „lebendiger Tisch“ aus Bronze, geschaffen von der Dessauer Künstlerin Christine Rammelt-Hadelich.

Erste Gespräche über ein Kunstwerk, das an die 2011 plötzlich verstorbene Verwaltungsdirektorin des Städtischen Klinikums, Gabriele Süßmilch, erinnern sollte, gab es im Mai 2017. „Vielleicht eine kleine Stele?“ Die Auftraggeber ließen der Künstlerin freie Hand bei Formensprache und Ideen. Unter sechs Entwurfsskizzen wählte das Klinikum im August 2017 schließlich auch Rammelt-Hadelichs Favoriten: den lebendigen Tisch.

Das äußerst vielseitige und wandlungsfähige Möbel wirkt im Raum durch seine schräge Tischplatte samt Utensilien und die Symbolik der vier Tischbeine höchst lebendig und lebhaft.

Tischplatte mit ihrer übersichtlichen Unordnung ist eine Hommage an Gabriele Süßmilch

Als wolle die schwere Bronze sich selbst noch bewegen und auf den Betrachter zugehen und ihm etwas Wichtiges mitteilen: Über die Ethik der Ärzte seit dem antiken Eid des Hippokrates unter dem von der Schlange umringelten Äskulap-Stab, über die medizinischen Fachbücher vom Mittelalter bis heute und vor allem über das alltägliche Leben und Kämpfen von Ärzten und Patienten - dargestellt in einzelnen Reliefs zu bestimmten Szenen am Krankenbett, im Büro, in der Dienstberatung oder Kinderklinik.

Die Tischplatte freilich mit ihrer übersichtlichen Unordnung ist eine deutliche Hommage an die unvergessene Gabriele Süßmilch. Bei der sich aktuelle Aktenberge stapelten, stets ein Papier zum Schreiben herumlag. Wo nie die frischen Blumen fehlten und auch nie die Kaffeetasse samt süßem Häppchen. Und die Fotos ihrer Familie. „Dieses Klinikum hier ist meine zweite Familie.“ Und dafür hat Süßmilch 20 Jahre unermüdlich gekämpft. „Dass das Klinikum heute baulich so gut dasteht, ist ihrem Engagement zu verdanken“, weiß Süßmilchs Nachfolger André Dyrna. (mz)