Kurt-Weill-Fest in Dessau Kurt-Weill-Fest in Dessau: Flüchtlinge zum Abschlusskonzert eingeladen

Dessau - Das Ende des Kurt-Weill-Fests naht schon wieder und dafür haben sich die Organisatoren gemeinsam mit dem Rotary Club Dessau etwas besonderes einfallen lassen: 30 Flüchtlinge sind zum Abschlusskonzert am Sonntag ins Anhaltische Theater eingeladen. Das Konzert „Strauss & Weill: Royal Times zum Festspielschluss“ präsentiert ab 17 Uhr neben der halbszenischen Inszenierung von Weills Werk „Royal Palace“, Auszüge aus Strauss „Capriccio“ sowie die Suite „Bürger als Edelmann“.
Für ein paar Stunden vergessen
Dem Kurt Weill Fest und dem Rotary Club Dessau sei es bei der Aktion wichtig, den Flüchtlingen für ein paar Stunden die Möglichkeit zu geben die Schrecken der Flucht aus ihrer Heimat vergessen zu können. „Als ein Teil des Kulturlebens in Sachsen-Anhalt sehen wir es als unsere Pflicht an den Flüchtlingen zu helfen und ihnen den Neubeginn in Dessau zu erleichtern“, schreibt Pressesprecherin Julia Nickel. Auch Kurt Weill musste 1933 vor dem Antisemitismus und der rigorosen „arischen“ Kulturpolitik des Nazi-Regimes fliehen. Er ging in die USA.
Zu hören bekommen die Ehrengäste dann weitere Gäste, die den Festival-Organisatoren ebenfalls sehr am Herzen liegen. Es spielen die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland Pfalz unter der Leitung von Ernst Theis. „Ich bin jetzt das dritte Mal dabei“, sagt der Dirigent. „Es ist schon etwas besonderes, sich so kontinuierlich beim Festival präsentieren zu können.“ Dieses Mal mit dem Konzert „Mondlieder“ und dem Abschlusskonzert sogar zweimal.
Intensiv hat er sich mit Weill auseinander gesetzt und mittlerweile gehören Weills Werke zu Theis’ festem Repertoire. Fasziniert habe ihn die Bandbreite des Dessauer Komponisten, und dass er stets das Publikum im Blick gehabt und daran gedacht habe, für wen er seine Werke schreibt. (mz/uko)